„Ich bin überrascht, stolz, gerührt und glücklich“

Festschrift für ehemaligen Landschaftsdirektor Dr. Rolf Bärenfänger liegt jetzt vor

Aurich. Allein das Inhaltsverzeichnis umfasst schon drei Seiten. Insgesamt versammelt die Festschrift für den Direktor der Ostfriesischen Landschaft, Dr. Rolf Bärenfänger, 370 Seiten, prall voll mit – gewollt kurzen – Aufsätzen, die einen Überblick darüber geben, welche Themenbereiche Bärenfänger in seiner Dienstzeit für die Ostfriesische Landschaft vertreten hat.

50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben dem nunmehr im Ruhestand befindlichen Chef des Kommunalverbandes ihre Reverenz erwiesen und ihm als Abschiedsgeschenk dieses dickleibige Buch mit dem Titel „Ostfriesland / Niedersachsenweit“ gewidmet, dessen Beiträge sich leicht lesen lassen, dennoch aber wissenschaftlich belastbare Fakten präsentieren, wie Herausgeber Dr. Jan Kegler, Archäologe im Dienst der Ostfriesischen Landschaft, in einer digitalen Pressekonferenz betonte.

Stellten die Festschrift gemeinsam vor: Landschaftspräsident Rico Mecklenburg, Dr. Rolf Bärenfänger und Herausgeber Dr. Han Kegler. Bild: OL

Vor zwei Jahren habe man begonnen, sich Gedanken um Inhalt und Struktur der Festschrift zu machen, erklärte Kegler. Dabei sei der Lebenslauf Bärenfängers zum Leitfaden gewählt worden. Der kam 1988 als wissenschaftlicher Leiter der Ausgrabung von Kloster Barthe (bei Hesel) nach Ostfriesland. Bärenfänger war dann rund 20 Jahre lang Chef der archäologischen Denkmalpflege bei der Ostfriesischen Landschaft. Zudem etablierte er sich 2000 als Vorsitzender der archäologischen Kommission Niedersachsen und agierte ab 2008 als Landschaftsdirektor.

Die drei Bereiche – Archäologie in Ostfriesland und in Niedersachsen sowie die Leitung der Landschaft mit ihren sieben Arbeitsfeldern zwischen Bildung und Sprache – spiegeln sich nun auch in dem Buch wieder, das mit Hilfe der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse und der Hans-Heyo Prahm Stiftung (Leer) finanziert wurde.

Der Vertreter der Stiftung, Klaus-Dieter Hillrichs, betonte das uneingeschränkte Ja zum Projekt. Brandkassen-Vorstand Thomas Weiß zeigte sich „total begeistert“ von der unterhaltsamen Art und Weise, in der die Aufsätze des Buches präsentiert seien.

Bärenfänger selber äußerte sich „gerührt und überrascht“, mehr aber noch „glücklich und stolz“ über die Ehrengabe, die ihn unter anderem auch in die Anfangsjahre seiner Tätigkeit zurückführt und in die sich Wegbegleiter aus Jahrzehnten eingeschrieben haben.

►„Ostfriesland / Niedersachsenweit“, Festschrift für Rolf Bärenfänger, erschienen in der Reihe „Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands, Band 87, im Buchhandel und über die Ostfriesische Landschaft zu beziehen. Preis: 34,90 Euro.

Rolf Bärenfänger – Aus der Biographie
1955 – geboren in Hamburg, dort auch Studium der Vor- und Frühgeschichte, Anthropologie und Germanistik.
1987 – Promotion über „Siedlungsplätze des 8. bis 10. Jahrhunderts in Niedersachsen und Bremen“
1988 bis 1992 – Grabungen am wüst gefallenen Kloster Barthe in der Gemeinde Hesel
seit 1991 – Archäologe bei der Ostfriesischen Landschaft
seit 2000 – Vorsitzender der Archäologischen Kommission in Niedersachsen

Einige Projekte, die unter seiner Ägide realisiert wurden
– Umgestaltung der Landschaft zu einem modernen Dienstleister
– Einrichtung der historischen Räume des Landschaftshauses zum Landschaftsforum als einem öffentlichen Kommunikationsraum
– Restaurierung des Steinhauses Bunderhee als außerschulischer Lernort
– Neugestaltung des alten Gartens als historischer „Slinger-Tuun“
– Bemühungen zur Schaffung eines „ostfriesischen Sammlungszentrums für historische Kulturgüter“