„Kunst“ kauft Porträt aus dem 16. Jahrhundert

Kulturhistorisch bedeutsam, aber der Erhaltungszustand des Bildes ist sehr schlecht

Gewellte Leinwand, Abplatzungen: das Porträt der Tecla von Diepholt. Bild: 1820dieKunst

Emden. Die „Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer“ (1820dieKUNST) hat im Kunsthandel ein Gemälde aus dem Jahre 1595 gekauft, das Tecla von Diepholt, Großnichte Edzards des Großen, zeigt. Entdeckt wurde das Porträt von dem niederländischen Historiker und Archivar Dr. Redmer Alma auf einer Versteigerungsplattform im Internet. Er habe sofort die Bedeutung des Gemäldes für Ostfriesland erkannt und den Kunst-Vorstand informiert.

Weil der Verkäufer, ein deutscher Kunsthändler, offenbar nicht wusste, wen das Porträt zeigt, und der Erhaltungszustand des Bildes nicht gut ist, sei der Kaufpreis überschaubar gewesen, sagte der Vorsitzender von 1820dieKUNST, Dr. Reinhold Kolck, auf Nachfrage. „Wir haben dann auch gar nicht mehr gehandelt, sondern den Preis einfach akzeptiert.“ Die Kunst will das Bild zunächst von einem Fachmann sichern lassen, aber derzeit nicht in eine teure Restaurierung investieren.

Man sei sich aber klar darüber, dass das Porträt aus kunsthistorischer Sicht wichtig sei, betonte Kolck.
Tecla van Diepholt, geboren um 1547, gestorben am 12. Dezember 1611, war die Tochter von Jost und Moetke van Diepholt, die eine Tochter von Junker Rudolf Cirksena war. Rudolf w,iederum war der Sohn des Uko Cirksena, Bruder von Edzard dem Großen. Um 1567 heiratet Tecla van Diepholt Snelger Beninga, Häuptling zu Grimersum und legitimierter Sohn von Eggerik Beninga und seiner Konkubine Anna Feertmans. So wurde Tecla die Schwiegertochter des berühmten Chronikschreibers Eggerick Beninga. Ihr Ehemann Snelger Beninga verstarb schon früh (1580) und wurde wie sein Vater in der Kirche zu Grimersum begraben.

Redmer Alma beschäftigt sich seit langem mit der Geschichte der Beningas und der Grimersumer Burg und gilt als Kenner der Zusammenhänge.