Neue Museumsleitung gesucht

Stadt Emden schreibt Stelle für das Ostfriesische Landesmuseum aus

Emden. Die Stadt hat am Wochenende die Stelle eines neuen Direktors / einer Direktorin für das Ostfriesische Landesmuseum ausgeschrieben. Als Bewerbungsfrist für die zunächst auf fünf Jahre ausgeschriebene Position, die jedoch in eine unbefristete Anstellung übergehen kann, wird der 20. Juni angegeben.

Die Liste mit den Anforderungen ist lang und wird in der städtischen Ausschreibung so zusammengefasst: Von der neuen Leitung erwarte man „die Bereitschaft, das Profil des Museums weiter zu schärfen und durch aktuelle Themenausstellungen sowie Kooperationen ein Angebot mit Strahlkraft zu entwickeln und umzusetzen“.

Was sich hinter diesem Anforderungsraster verbirgt, wird dann im einzelnen ausgeführt. Diese Liste kreist vor allem um den anstehenden sogenannten Change-Management-Prozess, das heißt um tiefgreifende Veränderungen im strukturellen Bereich des Museums. Entsprechendes hatte jüngst ein Gutachten über das Landesmuseum als dringend notwendig angemahnt (KiE berichtete am 14. März). Die neue Museumsleitung soll die Steuerung dieses Prozesses übernehmen.

Zu den weiteren Aufgaben gehören die Führung und Leitung des Hauses, die Außenrepräsentanz, die konzeptionelle Weiterentwicklung des Museums, die Neukonzeption der Dauerausstellungen, die Weiterentwicklung der Sonderausstellungen, Digitalisierung, Provenienzforschung und Neueinrichtung der Magazine nach deren Umzug, Weiterentwicklung der Wirkung und Reichweite des Museums, Ausweitung der Akquise von Drittmitteln und Sponsorings, Haushaltsplanung und Budgetverantwortung. Weiterhin soll die neue Leitung sich um die „Entwicklung von Konzepten zur innovativen Verknüpfung der Museumsarbeit mit den Beständen und Ressourcen des Stadtarchivs“ kümmern.

Um dieses Aufgabenfeld zu bestreiten, wird von den Bewerbern und Bewerberinnen ein erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium im Fach Geschichte, Archäologie, Ethnologie, Kunstgeschichte, Kulturmanagement erwartet, das möglichst mit einer Promotion abgeschlossen worden sein soll. Weiterhin erwartet werden: eine mehrjährige erfolgreiche Führungserfahrung, ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten, Erfahrung im Change-Management, Praxiserfahrung in der Realisierung von Ausstellungs- und Vermittlungsprojekten, „idealerweise auch in internationalen Kontexten sowie in der Akquise von Drittmitteln und Sponsoring“, sehr gute Kenntnisse der Branchenstandards im Bereich des digitalen Sammlungsmanagements und der digitalen Vermittlungsformate, Erfahrungen im Bereich der öffentlichen Verwaltung, Englisch- und Niederländisch-Kenntnisse.

Die Stadt hat damit das Fazit der Münchner Firma Metrum, die als Gutachter eingesetzt worden waren, unmittelbar in die Aufgabenbeschreibung für die neue Museumsleitung umgesetzt. Die Grundthese des Gutachtens lautete: das Landesmuseum müsse sich konzeptionell und programmatisch neu aufstellen. Realisiert werden solle dies durch die oben erwähnten Veränderungen im strukturellen Bereich, eben jenen Change-Management-Prozess.

Das Ostfriesische Landesmuseum im Rathaus am Delft befindet sich in doppelter Trägerschaft durch die Stadt und die Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer. Das Museum wurde 2005 nach umfangreichem Umbau und grundlegender Neukonzeption wiedereröffnet. 2016 gab es einen neuerlichen Umbau, um die Moorleiche von Bernuthsfeld in ihrem mittelalterlichen Umfeld präsentieren zu können.

Kommentar: Polyglotter Grüßaugust