37 Bewerbungen um Chef-Stelle im Landesmuseum

Von Ina Wagner

Emden. Auf die Ausschreibung der Direktorenstelle im Ostfriesischen Landesmuseum hat es insgesamt 37 Bewerbungen aus zehn Bundesländern und dem Ausland gegeben. Das teilte die Stadt Emden auf Anfrage von „Kultur in Emden“ mit.

Die Bewerberinnen und Bewerber verfügen demnach über unterschiedliche Qualifikationen und Berufserfahrungen. Einige sind promoviert.

Auch das Feld der Fachgebiete, die vertreten werden, ist bunt gemischt und sehr unterschiedlich strukturiert: Kunstgeschichte, Archäologie, Literaturwissenschaften, Betriebswirtschaftslehre, Geschichte, Psychologie, Informationstechnologie, Ethnologie und Volkskunde.
Voraussichtlich in der zweiten Juli-Hälfte, so die Stadt Emden, soll zunächst eine Vorauswahl für die Bewerbungsgespräche getroffen werden. „Über die konkrete Personalauswahl wird im Anschluss entschieden“, heißt es in der Mitteilung von Pressesprecherin Theda Eilers.

Eine von vielen Abteilungen im Haus: die Gemäldegalerie im Ostfriesischen Landesmuseum.

Die Bewerberinnen und Bewerber werden auf ein großes Feld von Entscheidern treffen. Dazu gehören der Oberbürgermeister, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung, der Personalrat, die Gleichstellungsbeauftragte und Vertreter von „1820die KUNST“. Auch, wenn es sich formal um eine Fachdienstleiter-Position handle, werden „wir der besonderen Bedeutung dieser Stelle Rechnung tragen, und der Oberbürgermeister wird die politischen Vertreterinnen und Vertreter einbeziehen – unabhängig von Doppelungen über 1820Die Kunst“ heißt es ausdrücklich in der Mitteilung.

Die Ausschreibung des Museumsleitung war notwendig geworden, weil der bisherige Chef des Hauses, Dr. Wolfgang Jahn, in den Ruhestand getreten ist. Seine Vertretung hat derzeit die Leiterin von Kultur-Events Emden, Kerstin Rogge-Mönchmeyer, inne.

Die Stadt die Stelle Anfang Mai ausgeschrieben und ein hohes Anforderungsprofil benannt. Von der neuen Leitung erwarte man „die Bereitschaft, das Profil des Museums weiter zu schärfen und durch aktuelle Themenausstellungen sowie Kooperationen ein Angebot mit Strahlkraft zu entwickeln und umzusetzen“.

Ein erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium im Fach Geschichte, Archäologie, Ethnologie, Kunstgeschichte, Kulturmanagement, das möglichst mit einer Promotion abgeschlossen worden sein soll, wird ebenso erwartet, wie eine mehrjährige erfolgreiche Führungserfahrung, ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten, Erfahrung im Change-Management, Praxiserfahrung in der Realisierung von Ausstellungs- und Vermittlungsprojekten, Akquise von Drittmitteln und Sponsoring, sehr gute Kenntnisse der Branchenstandards im Bereich des digitalen Sammlungsmanagements und der digitalen Vermittlungsformate, Erfahrungen im Bereich der öffentlichen Verwaltung, Englisch- und Niederländisch-Kenntnisse.

Das vielschichtige Profil wurde vor dem Hintergrund eines Gutachtens ausgeschrieben, das im Kern folgende Empfehlung für die Weiterentwicklung des Museums gibt: Das Landesmuseum müsse sich konzeptionell und programmatisch neu aufstellen. Realisiert werden solle dies durch die oben erwähnten Veränderungen im strukturellen Bereich, eben jenen Change-Management-Prozess.

Das Ostfriesische Landesmuseum im Rathaus am Delft befindet sich in doppelter Trägerschaft durch die Stadt und die Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer, kurz „1820dieKUNST“. Das Museum wurde 2005 nach umfangreichem Umbau und grundlegender Neukonzeption wiedereröffnet. 2016 gab es einen neuerlichen Umbau, um die Moorleiche von Bernuthsfeld in ihrem mittelalterlichen Umfeld präsentieren zu können.