Stiftung beklagt Mangel an Anträgen

Emden. Die Schnedermann-Brons-Stiftung, die ihre Erträge für Projekte im Bereich „Teilhabe“ ausschüttet, beklagt, dass in diesem Jahr bisher nur zwei Anträge vorlagen, von denen einer gleich wieder zurückgezogen wurde. So kommt in diesem Jahr nur der Verein zur Förderung seelischer Gesundheit, das Boot e.V., in den Genuss einer finanziellen Zuwendung. 1300 Euro als Anschubfinanzierung für die Neumöblierung des Gemeinschaftsraums in der Kontakt- und Beratungsstelle in der Hermann-Allmers-Straße 3a hatte Das Boot-Geschäftsführer Rainer Hempel beantragt. Am Donnerstag erhielt er den entsprechenden Scheck überreicht.

Martho und Annie Schnedermann waren sehr sozial engagiert.

Dabei verwies Jens Tholen vom Fachdienst Finanzen, Abgaben und Stadtkasse darauf, dass nunmehr noch 7000 Euro „im Pott“ sind, die in diesem Jahr ausgezahlt werden könnten – wenn denn entsprechende Anträge gestellt würden.

Die Schnedermann-Brons-Stiftung wurde 1916 von Kommerzienrat Martho J. Schnedermann (1859 bis 1940) und seiner Frau Anni Katharina Brons (1868 bis 1934) begründet. Der ursprüngliche Zweck war es, „Personen, die durch Krieg, Gewalttaten, Arbeitsunfälle oder Naturkatastrophen geschädigt und Personen, die geistig oder körperlich behindert sind, durch finanziellen Zuwendungen zu helfen.“

Das soziale Engagement des Ehepaares ging indes noch deutlich weiter. Für die Kriegsversehrten des Ersten Weltkriegs und ihre Familien ließen die beiden von dem Architekten Walter Heim auf eigenem Grund in Barenburg Häuser bauen. So entstand die Schnedermannstraße.

Die Stiftung von 1916 sollte mit den Jahren aufgelöst werden. Doch die damalige Bezirksregierung legte ihr Veto ein. Die Immobilien wurden bewertet, und die Stadt brachte diese Summe als Kapital in die Stiftung ein. Die Erträge aber fließen nicht mehr Kriegsversehrten zu, sondern Menschen mit Handicaps.

Der Stiftungsbeirat setzt sich wie folgt zusammen: OB Tim Kruithoff, Dr. Hermann Ringena, Dr. Claas Brons und Pastor Christian Züchner.

► Anträge können bis zum 30. September formlos, schriftlich oder per E-Mail gestellt werden. Die Ausschüttung soll noch im Herbst erfolgen. Anträge an: jens.tholen@emden.de