Zauberhaftes kleines Konzert

Emden. Unter dem Titel „Unterwegs – eine Reise in Texten und Tönen“ entführten drei Musikerinnen und ein Lesender nacheinander nach Frankreich, Israel und Russland. Texte und Töne hielten sich dabei die Waage, und so gelang ein Konzert am Spätnachmittag des Sonnabend (9. Oktober), das ganz fein und reduziert eine Fülle selten zu hörender Melodien bot. Auffallend war, wie sensibel die sehr kurzen Texte aus Literatur und Bibel, die Pastor Christoph Jebens las, aufeinander bezogen waren.

Das besondere des wohl abgewogenen Konzertes aber war das Trio. Denn die erfahrenen Musikerin Brigitte Höhn spielte gemeinsam mit der 17-jährigen Esther Waskowiak (Querflöte) und der 16-jährigen Marie Waskowiak (Violoncello). Die beiden Jungmusikerinnen waren bestens vorbereitet und zeigten sich den Anforderungen in erstaunlichem Maße gewachsen. Das galt sowohl für das Spiel im Duett, als auch für das im Trio.

In den Liedern von Michail Glinka erreichte das Spiel einen abschließenden Höhepunkt. Hatte man zumindest gedacht. Doch dann kam als krönender Abschluss als Zugabe Faurés lyrische „Pavane“. Die Präsentation war erstklassig und wurde von den drei Musikerinnen als wunderhübsches Gemeinschaftserlebnis zelebriert. Die rund 50 Besucher des Konzertes in der Martin-Luther-Kirche lauschten mit Wonne und spendeten langen Applaus.Mit „Aprés un Rêve“ für Violoncello und Klavier zeigte sich zuvor nicht nur die Vorliebe Brigitte Höhns für den französischen Komponisten, sondern auch eine sensible Spielart bei Marie Waskowiak. Schon das Eingangsstück – Robert Clérisse „Fantasie für Flöte und Klavier“ – machte deutlich, dass auch die ein Jahr jüngere Schwester Esther ihrem Instrument eine Fülle von Nuancen zu entlocken weiß. Resümee: Es war eine ganz zauberhafte Konzert-Lesung.