„Klischees sind falsch“

Aurich. Rund 20 Expertinnen und Experten aus dem Bildungsbereich und der Jugendarbeit haben sich jüngst online über die Bildungschancen von Jugendlichen, deren Wurzeln in Südosteuropa liegen, ausgetauscht. Eingeladen hatte die Bildungsregion Ostfriesland bei der Ostfriesischen Landschaft. Im Mittelpunkt des digitalen Treffens stand ein Vortrag der Soziologin Professor Dr. Brigitte Hasenjürgen.

Hasenjürgen konfrontierte die Teilnehmer zunächst mit „klassischen“ Vorurteilen. „Das Klischee, dass Menschen mit Migrationshintergrund nicht an Bildung interessiert sind, ist schlichtweg falsch“, mahnte die Soziologin. Vielmehr seien viele Migranten sehr daran interessiert, dass ihren Kindern eine bessere Bildung zuteil wird als ihnen selbst.“ Oft gehe eine geringe Bildung zudem mit Armut einher. „Arme Menschen sind nicht bildungsfern, sondern wurden oft über Jahrhunderte, teilweise bis in die Gegenwart, von Bildung entfernt“, erklärte Hasenjürgen.

Um dem entgegenzuwirken, sei es wichtig, die Jugendlichen selbst in den Fokus zu nehmen. Zwar würde auch das familiäre Umfeld eine große Rolle bei den Bildungschancen spielen. Bei den Teilnehmern kam der Austausch gut an. „Ich nehme viele neue Informationen mit, mit der festen Absicht sehend durch die Schulwelt zu gehen“, befand eine Teilnehmerin anschließend.

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