Zwölf Bürger bei Info zum „Kultursommer“
Emden. Die Einladung zu einer Informationsveranstaltung zum geplanten „Emder Kultursommer 2022“ war an die Haushalte rund um den Stephanplatz im Stadtteil Faldern gegangen. Rund 80 direkte Anwohner wurden angeschrieben. Doch die Resonanz war übersichtlich. Zwölf Bürger fanden sich schließlich im Gemeindehaus der Martin-Luther-Gemeinde ein, um sich anzuhören, was es mit der Veranstaltungsreihe auf sich hat. Die Stadt war es zufrieden. „Das ist zu Beginn des Entwicklungsprozesses einer Veranstaltungsplanung zufriedenstellend“, teilte Stadtsprecher Eduard Dinkela mit.
Eventuellen Protesten wegen möglicher Lärmbelästigung wurde gleich jede Argumentation entzogen, weil die Organisatoren deutlich machten, dass man lediglich Kleinkunst auf einer Mini-Bühne plane, Veranstaltungen, die gegen 16 Uhr beginnen und spätestens um 21 Uhr ihr Ende finden. Keine laute Musik, keine massigen Verstärker – statt dessen: Lesungen, plattdeutsches Theater, Poetry Slam und für alle Bürger die Möglichkeit, sich selber aktiv auf der Bühne zu präsentieren – als Chor, als Tanzgruppe, als Einzelperson. Jekami als Mittel der Innenstadtbelebung.
Der Stephanplatz sei auch nur eine von insgesamt drei geplanten Spielstätten, die jeweils etwa einen Monat lang bestehen und zwischen Donnerstag und Sonnabend aktiviert werden sollen, hieß es. Die beiden anderen Plätze sind die Hahn’sche Insel und der Neue Markt. Dort müsse allerdings noch mit den Gastronomen und den Marktbeschickern gesprochen werden, sagte Johannes Meyering, der als Kulturschaffender ebenso in das Projekt involviert ist wie Tim Gressler, der sich mit der Programmgestaltung beschäftigt. Die ist aber noch nicht ausgefeilt ist, um Platz für Bürgeraktivitäten zu lassen.
Als Ansprechpartner für die Bürger fungieren Projektkoordinatorin Heika Ring und Griet Alberts (Gemeinwesenarbeit). Der Kultursommer ist eines von elf Projekten in Emden, die über das EU-Projekt „Perspektive Innenstadt“ finanziert werden. Emden hat aus dem Topf eine gute Million Euro zugesprochen bekommen und will diese beispielsweise einsetzen für die Stärkung des Radverkehrs, für Strategiekonzepte zur Weiterentwicklung der Innenstadt oder eben den Kultursommer.
Die Diskussion im Anschluss drehte sich um Befürchtungen, dass die Gäste der Veranstaltungen am Stephanplatz sich womöglich als „Heckenpinkler“ erweisen könnten und dass verstärkt Müll abgelagert werde. Das werde man nicht zulassen und notfalls gegensteuern, erklärte Meyering. Weiterhin regten die Bürger an, spezielle Kinder- oder Seniorenveranstaltungen einzuplanen oder Themenschwerpunkte zu bilden. Der Wunsch, aus Sicherheitsgründen die Bollwerkstraße während der Veranstaltungszeiten zu sperren, wurde aufgenommen. Am Tag nach der Veranstaltung seien weitere Anfragen bei ihr eingegangen, resümierte die Stadt. Man werde auch weiterhin im „regen Dialog“ mit den Bürgern bleiben.