Erstmals: Kunst-Biennale in Ostfriesland

Emden. Vom 4. Juni bis zum 4. September findet erstmals die sogenannte „Ostfriesland Biennale“ statt. Es handelt sich dabei um ein deutsch-niederländisches Kunstfestival in der Ems-Dollart Region. Das teilt 1820dieKUNST mit.

Initiatoren sind junge Ostfriesinnen und Ostfriesen, die im Bereich internationaler Gegenwartskunst vernetzt sind. Sie leben nicht mehr hier, bekunden aber nach wie vor eine starke Verbundenheit mit der Region. Für ihr Projekt haben sie einen gemeinnützigen Verein gegründet, in dessen Vorstand die gebürtige Auricherin Ina Grätz und die gebürtige Leeranerin Silke Oldenburg, Kunsthistorikerinnen und Kulturmanagerinnen, sowie der Künstler und Jurist Willem Julius Müller tätig sind. Ziel des Vereins ist es, das Kunstfestival in einem festen Turnus von zwei Jahren stattfinden zu lassen, daher der Begriff „Biennale“.

In der Kunsthalle Emden wird die Ostfriesland Biennale am 3. Juni eröffnet

Eingebunden in die grenzüberschreitende Veranstaltung sind Museen, Kirchen, Parks, Burgen in Ostfriesland und dem Groningerland. Mehr als dreißig Arbeiten international renommierter Künstler werden in der Ems-Dollart-Region verteilt. „Die Ostfriesland Biennale kreiert einen neuen Kunstraum zwischen Amsterdam, Hamburg und Düsseldorf“, kündigen die Veranstalter an.

Die ausgestellten Werke würden ein vielfältiges Bild der zeitgenössischen Kunst zeichnen und sich auf die Geschichte und Bedeutung ihrer Ausstellungsorte beziehen. „Damit werden Landschaft, Architektur, Geschichte, Natur und Kunst in einen faszinierenden Dialog gebracht“ heißt es in der Ankündigung. Das grundlegende Thema ist „Landschaft“. Dass dieses Genre ein wichtiges, stets aktuelles Thema der Gegenwartskunst sei, das auf zahlreiche Aspekte und gesellschaftsrelevante Themen verweise, könne auf der Ostfriesland Biennale erlebt werden. Dabei haben die Veranstalter bekannte zeitgenössische Künstler für die ungewöhnliche Schau begeistern können: Jonathan Meese, Stella Hamberg und Conny Maier seien ebenso vertreten wie Via Lewandowsky und Olaf Metzel. Lena Marie Emrich, Simon Modersohn und Timo Grimm.

Die Eröffnungsparty beginnt am 3. Juni um 19 Uhr in der Kunsthalle Emden. Die Jungen Freunde der Kunsthalle richten den Abend mit Drinks an der Bar und Ambient/Electronica-Musik von „Heimlich Manøver“ aus. Die Auftaktveranstaltung ist zugleich die Eröffnung der Ausstellung von Sarah van Sonsbeeck „The State of Things“, mit der sich die Kunsthalle an dem deutsch-niederländischen Projekt beteiligt. Viele der rund 30 beteiligten Künstlerinnen und Künstler der Biennale werden an diesem Abend erwartet.

Die Kunsthalle ist auch als Kooperationspartner zusammen mit Office Impart an der Ausstellung „HÄNSEL UND GRETEL (Let me in Ruh’)“ von Conny Maier und Jonathan Meese im Kunstverein Aurich beteiligt, die am Sonntag, 5. Juni, ab 18 Uhr im Pavillon am Ellernfeld eröffnet wird.

Das Programm geht am nächsten Tag zunächst in Emden weiter: mit einem „Elführtje“ eröffnet das Ostfriesische Landesmuseum seine Ausstellungsfläche mit Arbeiten von Marc Brandenburg, Tony Cragg, Andreas Gehrke & Johanna Reich. „Mit unserer Wahl wollen wir als Museum – im Sinne unserer Neuausrichtung – unseren Blick auf Ökologie und Veränderung der Landschaft richten und unsere Gäste einladen, mit uns gemeinsam Blick und Bewusstsein zu schärfen“, erläutert Museumsdirektorin Jasmin Alley.

Die mehrteilige Skulptur von Tony Cragg ist ab Sonnabend im Ostfriesischen Landesmuseum Emden zu sehen. Foto: OLME

Das Programm im einzelnen:

Freitag, 3. Juni
19 Uhr, Kunsthalle Emden, Eröffnung der Ostfriesland Biennale & der Ausstellung „Sarah van Sonsbeeck. The State of Things“, die Ausstellung findet mit Unterstützung des Königreichs der Niederlande statt. Grußworte sprechen: Ina Grätz, Ostfriesland Biennale e.V., Lisa Felicitas Mattheis, Kunsthalle Emden, Jasmin Alley, Ostfriesisches Landesmuseum Emden, Armin Gallinat, Interreg (EDR), Holger Franz, Ostfriesische Volksbank eG

Sonnabend, 4. Juni

11 Uhr, Ostfriesisches Landesmuseum Emden, „Elführtje“ und Eröffnung der Ausstellungsfläche mit Arbeiten von Tony Cragg, Andreas Gehrke und Johanna Reich, Grußwort: Tim Kruithoff, Oberbürgermeister der Stadt Emden

13 Uhr, Kunstraum Pilsum und Osterburg Groothusen, Arbeiten von Tom Anholt, Jann Holstein, Anna Grath, Timo Grimm, Stephen Kent, Simon Modersohn und Willem Julius Müller im Kunstraum Pilsum, Arbeit von Markus Zimmermann im Park der Osterburg Groothusen

15 Uhr, Ludgerikirche Norden, Eröffnung der Ausstellung Jan Pleitner: „Temperaturen der Zeit“

17 Uhr, Burg Berum, Arbeit von Patricia Pisani, Grußwort: Lennart Bohne, Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld e.V.

18 Uhr, Schlosspark Lütetsburg, Skulpturen von Henrik Eiben, Gregor Hildebrandt & Monika Goetz

Sonntag, 5. Juni

11 Uhr, Steinhaus Bunderhee und Kunsthaus Hessepark, Arbeit von Constant Dullaart im Steinhaus Bunderhee, Arbeiten von Stef Heidhues und Elizabeth Tatenberg im Kunsthaus Hessepark

14 Uhr, Schlosspark Evenburg, Skulpturen von Lena Marie Emrich, Stella Hamberg, Via Lewandowsky & Olaf Metzel

17 Uhr, Johannes der Täufer-Kirche, Engerhafe, Arbeit von Annika Kahrs “the lord loves changes, it’s one of his greatest delusions”

18 Uhr, Kunstverein Aurich im Pavillion am Ellernfeld, Eröffnung der Ausstellung Conny Maier und Jonathan Meese „Hänsel und Gretel (Let me in Ruh’)“, In Kooperation mit Office Impart und Kunsthalle Emden, Grußworte: André Kirbach, Kunstverein Aurich e.V., Ina Grätz, Ostfriesland Biennale e.V., Lisa Felicitas Mattheis, Kunsthalle Emden

Montag, 6. Juni

11 Uhr, Rosarium Winschoten, Arbeit von Stephen Kent, Grußwort: Cora-Yfke Sikkema, Bürgermeisterin der Gemeinde Oldambt

13 Uhr, Fraeylemaborg Village Slochteren, Arbeit von Atelier van Lieshout, Grußwort: Gerard de Haan

15 Uhr, Museum Stad Appingedam, Arbeit von Timo Grimm in der Dauerausstellung des Museums

12 bis 16 Uhr, Menkemaborg Uithuizen, Arbeiten von Alicja Kwade und Max Frisinger sowie Burgfest in historischen Kostümen

10 bis 17 Uhr, Groninger Museum, Ausstellung „Megalith: Marit Westerhuis“ ist geöffnet

► Infos: www.ostfrieslandbiennale.de

► Informationen zu den einzelnen Kunstwerken erhalten die Besucher über eine App, die frei
zugänglich zum Download angeboten wird

► Alle Orte befinden sich auf Ostfrieslands Fahrradrouten und sind frei zugänglich