Noch kein Gesamtkonzept für Kunst-Promenade

Emden. Die von der Stadt geplante Promenade, die vom Bahnhof, vorbei an der Kunsthalle bis zum Stephanplatz führen soll, ist zwar baulich geplant. Doch die vorgesehene Bestückung des Weges mit Kunstobjekten ist es keinesfalls. Wie die Stadt auf Anfrage von KiE mitteilte, sind alle mit Beschaffung und Aufstellung von „Kunst im öffentlichen Raum“ zusammenhängenden Fragen „offen“ und „werden im Laufe der nächsten Zeit zu klären sein“. So gibt es derzeit noch keine Klärung darüber, wie ein formales Gesamtkonzept aussehen kann. So ist beispielsweise nicht klar, ob die Kunstwerke thematisch ausgerichtet sein sollen, ob man abstrakte Arbeiten oder gegenständliche Werke aufstellen möchte, ob bereits vorhandene Plastiken den Platz wechseln und in die Promenade einbezogen werden sollen.

Beispiel für bürgerschaftliches Engagement: die Skulptur „Concordia“, 2006 geschaffen von Leonard Wübbena, 2011 von den „Lions“ gestiftet. Standort: beim Bahnhof

Sicher ist allein, dass der Fachdienst Stadtplanung als Koordinator auftreten soll und dass die Stadt Kunstwerke weder erworben hat noch sie erwerben wird. Das soll den Bürgern vorbehalten bleiben. Oder, wie Stadtsprecher Eduard Dinkela übermittelt: „Hier setzen Rat und Verwaltung auf bürgerschaftliches Engagement und freuen sich auf Vorschläge.“ Verwiesen wird dabei auf von Bürgern, der Sparkasse und dem Service-Club „Lions“ bereits realisierte Projekte wie die Delftspucker-Gruppe, die Skulptur „Concordia“ am Bahnhofsplatz oder „Peterke“ in der Großen Straße. Zudem möchte man aufgrund begrenzter Ausstellungsflächen nur Werke „bedeutender“ Künstlerinnen und Künstlern dort sehen.

Ob es bereits Bürger gibt, die sich hier engagieren wollen, wird aus der Antwort der Stadt nicht deutlich. Allerdings sind die Erwartungen, die sich mit der Vision verknüpfen, hoch. „Die Stadt Emden wird um ein Highlight reicher sein, wenn die Promenade vollständig bestückt ist“, heißt es aus Verwaltungssicht. Die Kunstpromenade solle dann nicht nur der „repräsentative Auftakt zur Kunsthalle“ sein, sondern auch die Besucher zur Innenstadt hin lenken. Eine „Erlebnisstadt der Zukunft“ möchte man kreieren. Dies solle durch die Promenade sichtbar werden – als ein niederschwelliges Angebot, um Kunst im öffentlichen Raum erlebbar zu machen.

Das Bauprojekt ist Teil des Förderprogramms „Zukunft Stadtgrün: Grünes Band Emden“. Für die Bauarbeiten – ohne Kunst – sind rund 600 000 Euro vorgesehen, wovon die Stadt ein Drittel als Eigenanteil trägt. Die Ausführung ist für 2023 geplant. Die Grundlage des jetzigen Projektes stammt aus der Zeit von Stadtbaurat Andreas Docter, kam aber damals nicht zur Ausführung, weil sich die Finanzierung nicht umsetzen ließ.