Vielfältige Klangmomente

Emden. Sie schreiben selber, sie komponieren selber, sie musizieren selber. „Saitomortale“ ist ein Ensemble, das seine konzertante Tätigkeit mit deutschsprachigen Chansons füllt. So sind die Texte teilweise tiefsinniger, teilweise heiterer Natur. Immer aber haben sie als Angelpunkt das menschliche Miteinander im Fokus. Und dieses beschreiben sie in vielschichtigen Facetten.

Das Konzert mit „Saitomortale“ fand in der Mennoniten-Gemeinde statt. Leider verfolgten dann nur wenige Besucher die musikalischen Arrangements des professionellen Angebots, das schon allein dadurch hörenswert war, weil alle Beteiligten Instrumente spielten, aber auch sangen und so vielfältige Klangmomente entstanden.

Das begann schon mit dem Einstieg. „Die Deutsche Bahn“ war eine amüsante Persiflage auf bestehende Verhältnisse – mit Lautsprecher, Pfeife und instrumentalem Qualm. Dann gab es „Sonnenstrahl“ – mit sommerlicher Leichtigkeit, es gab „Verwandte Seelen“ im Stil von Straßenmusik. „Was soll ’s“ war ein heiter ambitionierter Song, bei dem Sängerin Rieke Perez schulterzuckende Lässigkeit an den Tag legte. Eine Uraufführung war Emden auch zugedacht. „De Rooker“ – ein Raucherlied mit niederländischer Diktion – war ein Spaß für sich. Dann ging es noch um einen Egomanen, um die bange Frage von ihr: „Was wird aus mir, wenn ich Dich rauswerf?“ Aber auch die umgekehrte Situation wurde besungen: sie macht Pläne, und er verschwindet.

So hatten alle ihre Freude an dem unkonventionellen Ensemble, das in Emden mit Imke Frobeen (Violoncello), Klaus Steiner (Keyboard), Hartmut Rölleke (Bass), Jürgen Domscheit (Gesang, Keyboard, Percussion) und Rieke Perez präsent war.