„Schlüpfrig wird es. Definitiv!“

Emden. Vier Männer auf der Bühne und keine Frau. Aber die „Revanche“ ist schon in Planung. Denn für das nächste Stück der Friesenbühne sucht Regisseurin Birgit Frerichs nach einem Stoff, in dem nur Frauen agieren.

Gehen aufs Ganze: die Herren Steffen Wulff, Werner Nörtker, Karl-Peter Frerichs und Dirk Groenewold

Doch zunächst einmal geht es um die Männer. Vier Typen, und die sind unter der quirligen Leitung von Birgit Frerichs bester Laune, obwohl das Thema es in sich hat. „Schlüpfrig wird es. Definitiv!“ ist das Motto für ein Theaterstück „De Gigolo Lehrjungs“, in dem es um eine echte Schnapsidee geht, weshalb das Stück von Frank Piotraschke wohl auch in einer Kneipe angesiedelt ist.

Die haben die Bühnenbauer der Friesenbühne – Maik Amstätter, Klaas-Jürgen Klaassen, Helmut Zimmermann und Reinhard Bruns – so gestaltet, dass man sich in die 50er Jahre zurückversetzt fühlt. Aber die Zeit spielt in diesem Stück weniger eine Rolle, denn es geht vor allem um die Situation, die entsteht, als die vier Männer einen Plan aushecken, der sehr speziell ist.

Chefin der Inszenierung: Regisseurin Birgit Frerichs

Einer aus der Viererbande, ein dauerarbeitsloser Verlierer, soll sich nämlich in einen Callboy verwandeln. Und was man kaum für möglich gehalten hat – die Idee funktioniert. Dass es dabei auch um das Verhältnis von Mann und Frau, um Erwartungshaltungen und Fragen des Umgangs miteinander geht, kommt nicht unerwartet. Und der Neu-Callboy muss da einiges verkraften.

„Aber eigentlich ist die Handlung sekundär“, befindet Birgit Frerichs. Es geht um Wortwitz, um verfängliche Situationen und eben um einige „Schlüpfrigkeiten“. Man habe das Stück nämlich ausgewählt, um den Corona-gebeutelten Menschen einen Spaß anzubieten. „Und ein Spaß wird es auch werden“, kündigt die Regisseurin an. Dass sich dabei nun gerade der professionelle Sexarbeiter als ein Mensch mit höchst vernünftigen Ansichten erweist, liegt in der Planung des Stückeschreibers.

Da ist alles in Bewegung, wenn die Proben laufen

Die Spieler auf der Bühne – Steffen Wulff, Werner Nörtker, Karl-Peter Frerichs und Dirk Groenewold – haben jedenfalls ihren Spaß dabei. Auch die beiden Inspizientinnen Inka Groenewold und Rixte Meyer können sich das Glucksen bei der Probe kaum verkneifen, während Gitta Nörtker, die das erste Mal als Stöhnpaal eingesetzt ist, konzentriert auf den Text schaut.

Dabei waren einige Spieler durchaus skeptisch, als die Proben vor den Sommerferien begannen. „Wir haben uns gefragt, ob sich der ganze Aufwand überhaupt lohnt, ob wir überhaupt auf die Bühne können“, sagt Karl-Peter Frerichs und bezieht sich auf die pandemischen Zeiten. Doch dann fassten sich alle ein Herz und machten sich an die Arbeit. Schließlich hatte Birgit Frerichs den Text auch noch umgeschrieben, weil ihr einige Passagen nicht gefielen. Und jetzt soll es auch losgehen. Die Premiere ist für den 23. September um 20 Uhr im Lüttje Huus angesetzt.

► Die anderen Termine:
24. September 20 Uhr, 25. September 16 Uhr, 29. September bis 1. Oktober je 20 Uhr, 2. Oktober 16 Uhr, 6. bis 8. Oktober je 20 Uhr, 9. Oktober 16 Uhr. Gespielt wird immer im Lüttje Huus in der Brückstraße.
► Eintritt: 10 Euro, Reservierung: Kulturevents Emden, Alter Markt 2a