Ein unschlagbares Team

Aurich. Sympathisch, das ist der erste Eindruck, den man bekommt, wenn die fünf Musiker auf der Bühne stehen und Otto Groote mit der Moderation beginnt. Die Verbindung zum Plenum – das sind rund 110 Besucher im Forum der Ostfriesischen Landschaft – baut sich umgehend auf, und man hört fasziniert den Geschichten und Anekdoten zu, die Groote zu erzählen hat.

Auf der Bühne im Forum der Ostfriesischen Landschaft: Ralf Strotmann, Matthias Malcher, Otto Groote, Bert Hadders und Josuah ten Doornkaat. Bilder: Karlheinz Krämer

Dabei sind die Landschaft und die Menschen diesseits und jenseits der Grenze das Thema des Musikers, der in Rhauderfehn geboren wurde und heute in Bremen zu Hause ist. Die Region ist aber auch das Metier seines musikalischen Pendants aus Groningen, Bert Hadders, der mit Josuah ten Doornkaat das Quintett vervollständigt. Hadders strotzt ebenso wie Groote vor humorvoller Liebenswürdigkeit – und versetzt seinen Kompositionen und Texten mit Tempo und Temperament einen gehörigen Drive.

Groote, den mit seinen Musikerkollegen Matthias Malcher (Gitarre) und Ralf Strotmann (Bass) eine langjährige Partnerschaft verbindet, ist dem gegenüber etwas melancholischer und schwerblütiger als der Groninger Kollege, doch gemeinsam bilden die „Brückenbauer“ – so der Titel des Abends – ein unschlagbares Team, das mit schönster Geschlossenheit gemeinsam musiziert, sich höchst professionell immer wieder abstimmt, sich wertschätzt und sehr freundschaftlich miteinander umgeht. Die beiden Ensembles wissen sich allerdings auch allein bestens zu präsentieren. Hadders und Groote treffen sich, so berichteten die beiden, mindestens einmal die Woche, um neues Lieder und Texte zu präsentieren.

Das Otto Groote Ensemble mit Bert Hadders

Thematisch gibt es in den Songtexten keine Grenzen. Sowohl die eigene Biographie wird herangezogen, aber auch die Genealogie. Geschichtliche Ereignisse aus der Region finden ebenso einen Widerhall in den Liedern wie selbst getextete und vertonte Liebeslieder. Es geht um Emigration, um niederländische Gepflogenheiten, um das elende Leben der Moorbauern, um einen Pastoren, der um Regen betet, um Eltjo Siemens, der 1929 ein Opfer der Polizei wird, um Textstellen aus der Bibel. Gesungen wird auf Platt, auf Gronings, auf Niederländisch, auf Hochdeutsch – immer aber mit einer wunderbaren Melodik, die sich zwischen Sentiment und heiterer Bewegung nicht genug tun kann, und mit wunderbar volltönenden Stimmen.

Der niederländische Teil des vereinigten Ensembles: Bert Hadders und Josuah ten Doornkaat

Das Publikum bekam gar nicht genug – und bekam mehrere Zugaben, ehe die „Brückenbauer“ dann wirklich die Bühne räumten.