Kunst und Kunsthandwerk im Zollhaus

Leer. Jedes Jahr im November lädt die Graphische Gesellschaft zu einem Basar ins Leeraner Zollhaus ein. Neben Ausstellungen der Mitglieder, die sich in kleinen Kojen präsentieren, gibt es Kunstgewerbe und vieles rund ums Buch zu sehen.

Nach zweijähriger Zwangspause konnten zwölf der derzeit 15 Mitglieder der Gesellschaft am Totensonntag wieder Gäste empfangen. „Wie haben natürlich während der zwei Jahre weitergearbeitet, nur mit dem Basar hat es nicht geklappt“, sagt Vorsitzende Monika Siebert. „Aber es ist ja in diesen letzten Jahren so vieles weggebrochen. Da war es uns schon wichtig, weiterzumachen.“ Das Zollhaus habe für das gemeinsame Arbeiten in der großen Werkstatt genügend Raum geboten.

Buntes Angebot an schönen Motiven

Die aktuellen Arbeiten waren nun zu sehen – harmonische Landschaften, sehr viel Natur, Pflanzen, Vögel, aber auch Abstraktionen – eben alles, was sich graphisch umsetzen lässt. Dazu kam der bewährte Tisch mit kleinen Graphiken und Postkarten, die in jedem Jahr viele begeisterte Käufer finden.

Das Kunsthandwerk war vertreten durch Ina Bökenkamp mit ihren Filzarbeiten und Aktivitäten für Kinder oder durch Hans Bremer, der eine Bibiothek in der Größe einer Zündholzschachtel zeigte oder schön restaurierte Bücher in aufwändiger Bindung oder Schachteln aus Papier, Wan-Yen Hsieh gab Einblick in ihre Fotografik, Margrit Fischer beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Schriftkunst und präsentierte ausgefallene Verwendungsbeispiele während Ahlrich van Ohlen Künstlerbücher dabei hatte. Auch die Büchergilde Gutenberg hatte einen Stand übernommen.

Bunte Vielfalt an Filzarbeiten

Die Besucher strömten während des ganzen Tages ins Zollhaus, so dass die Beschicker durchaus zufrieden mit der Resonanz waren. Dabei hatten die Ausrichter gar nichts dagegen, dass es keine Staus gab. „Ich denke, das ist gut so, denn wir haben lange diskutiert, ob wir den Basar wirklich eröffnen können. Nun regelt sich vieles von selbst.“

Für Monika Siebert ist aber auch noch ein anderer Aspekt wichtig: der der Mitgliederwerbung. „Wir freuen uns sehr, wenn sich auch jüngere Leute der Graphischen Gesellschaft anschließen.“ Am Sonntag hat es geklappt: zwei junge Frauen haben sich angemeldet, um sich die Werkstatt im Zollhaus einmal anzusehen. Eventuell erhält die Gruppe schon bald Verstärkung.

In der Ausstellung waren in diesem Jahr vertreten: Johanna Bartels, Andreas Fleischer, Heike Fritzinger, Burghard Klemenz, Gertraud Kramer, Gisela Lücht, Ursel Nimmrich, Maria Schwerdfeger, Monika Siebert, Bernhard Voigts, Gabriele Weinhold und Harm Wessels.
Der Graphikbasar wird seit 2000 veranstaltet.