Zauberhafter Geburtstagsgruß für eine Orgel

Emden. Das Geburtstagkonzert für die Beckerath-Orgel fiel in diesem Jahr opulent aus. Das Emder Kammerorchester und einige Solisten gestalteten in der Martin-Luther-Kirche ein fröhliches Fest für die Orgel und natürlich auch mit ihr. Zudem war der späte Nachmittag – gemessen an den aktuell noch von Zurückhaltung bestimmten Publikumsreaktionen – sehr gut besucht. Kantor Mark Waskowiak erlebte dann, dass die Besucher nach Konzert und Zugabe einfach sitzen blieben und auf weitere musikalische Erleuchtung warteten. Mit einer Wiederholung eines Teils des dritten Satzes von Haydns Konzert für Orgel und Orchester wurde die tatsächlich gewährt.

Schlussbild mit überzeichnetem Altar-Relief und zusätzlichen Projektionen
Auf der schmalen Wand rechts vom Altar konnte man das Spiel auf der Beckerath-Orgel hochkant verfolgen

Dieses Haydn-Konzert war nun in der Tat nicht nur der fmusikalische Höhepunkt, sondern auch der melodiche Top-Act des Abends. Brigitte Höhn zauberte an der Orgel, und das Kammerorchester konzertierte unter Leitung von Mark Waskowiak einfach wundervoll und mit harmonischer Intensität. Es war ein großes Vergnügen, dem zuzuhören.

Am Begnnstand eine meditative „Adoration“ für Orgel und Streicher von Alexandre Guilmant, ein „Andante cantabile“ von schmelzender Eleganz. Torellis Trompetenkonzert gestaltete sich als klangvoller adventlicher Auftritt für Martin Dammert, während das Spiel von Marc Waskowiak über eine Kamera auf eine freie Wandfläche übertragen wird und die Besucher sehen konnten, was Tastenzauber bedeutet.

Ein Fest für die Streicher, die Orgel und zwei Querflöten war das Konzert über vier Adventslieder von Jonkisch. Noch einmal erklang die Trompete in der Sonate G-Dur von Corelli – und dann eben Haydns klangstarkes Konzert für Orgel und Orchester des damals erst 24-jährigen Komponisten. Die Besucher konnten sich wahrlich nicht beklagen. Waskowiak hatte einen prachtvollen Auftritt für den 27. Geburtstag seiner Orgel inszeniert. Zu großer Form lief auch das Team der Medientechnik an der Hochschule Emden-Leer auf, das die freien Wandflächen hinter und rechts vom Altar für Projektionen nutzte.

Das Emder Kammerorchester spielte „Maria durch ein Dornwald ging“ aus dem Konzert über Advents- und Weihnachtslieder von Karl Josef Jonkisch – und auf der Altarwand erschien eine entsprechende Projektion