Kultur wird in Emden zum Puzzle

Emden. Was geschieht künftig mit der Unterbringung des Stadtarchivs? Wohin soll es umziehen? Was wird aus den Pelzerhäusern? Welche Nutzung soll die ehemalige Turnhalle auf dem Kasernengelände bekommen? Fragen wie diese sollen im nächsten Jahr nicht nur konzentriert angegangen, sondern möglichst auch gleich gelöst werden. Das erklärte Oberbürgermeister Tim Kruithoff am Dienstag (6. Dezember) vor dem Kulturausschuss der Stadt Emden.

Eine Lösung für die Unterbringung des Stadtarchivs, das derzeit in diesem Gebäude neben der Johannes a Lasco Bibliothek untergebracht ist, soll im nächsten Jahr kommen

Zudem machte er deutlich, dass der Druck bezüglich des Magazins des Stadtarchivs nicht mehr so groß sei, weil es eine Einigung mit der Evangelisch-reformierte Kirche gegeben habe. Handlungsbedarf bestehe indes bezüglich der Büroräume des Archivs in der Kirchstraße. Auch die derzeit leerstehenden Pelzerhäuser bereiteten Sorgen, denn die beiden Gebäude, die zu den ältesten der Stadt gehören, „werden durch den Leerstand nicht besser“. All das seien einzelne Puzzlesteine, für die man eine Lösung finden wolle und müsse. „Wir haben die Herausforderung erkannt und werden handeln“, versprach der OB und verwies auf den Januar 2023.

Werden durch den derzeitigen Leerstand nicht besser: die beiden Häuser in der Pelzerstraße

In den Blick genommen wird dabei ein Modell, das derzeit in der Nordseehalle praktiziert wird. Dort befänden sich nicht nur das Willkommenszentrum und das Zeltlager für die ankommenden Flüchtlinge, sondern auch das Wohnungsamt, um eine mögliche Vermittlung auf kurzem Weg zu bewerkstelligen. Solche Möglichkeiten, ganz unterschiedliche Einrichtungen thematisch zusammenzubinden, sollen auch das bestimmende Moment für die künftige Planung sein. Dazu gehöre auch, Räume für das Material des Katastrophenschutzes unterzubringen. So habe die Stadt Zelte und Betten kaufen müssen, die derzeit in der Nordseehalle genutzt würden. Das Material müsse aber anschließend gelagert werden.

Weiteres aus dem Ausschuss:

► Das Ostfriesische Landesmuseum plant mit „Melanie Schulte – Schiff, Unglück, Mythos“ (21. Dezember 2022 bis 28. Januar 2024) eine Ausstellung, die aus Kostengründen ein Jahr dauern soll. Sie habe das auch deshalb so entschieden, bekundete Museumsdirektorin Jasmin Alley vor dem Kulturausschuss, weil es ein umfangreiches Beiprogramm geben soll. Eröffnet wird die Ausstellung am 21. Dezember um 18.30 Uhr im Rummel des Rathauses.

► Die Reihe „Neu erzählt“, die bisher eine Mini-Ausstellung zum „Zettelkasten“ von 1820dieKUNST und eine zur Amtskette des Oberbürgermeisters umfasst, wird fortgesetzt mit den Themen: das jüdische Purimfest – konzentriert auf das Objekt einer Estherrolle, und das Armenwesen in Emden.

► Der Chinesentempel soll ab 2023 vom Landesmuseum mit beschickt werden. Zuvor allerdings steht eine Sanierung des Gebäudes aus dem Ende der 1920er Jahren an. Dafür will Jasmin Alley Drittmittel einwerben.

► Im Werden ist eine App für den Ausstellungsbereich. Ein Dienstleister für die Programmierung ist bereits tätig, inhaltlich müsse die App noch gefüllt werden.

► Lob für die seit einem Jahr im Landesmuseum tätige Alley sprach SPD-Ratsfrau Sabine Noetzel aus. „Mit Dir ist pulsierendes Leben ins Haus gekommen

Tags: