Kulturgutschutz aus Geldmangel gescheitert

Emden. Was passiert mit den Kunstwerken, wenn im Ostfriesischen Landesmuseum ein Brand ausbricht? Welche Kunstwerke werden zuerst gerettet, welche sind nachrangig? Gibt es überhaupt entsprechende Listen? Diese Anfrage wollte Grünen-Ratsfrau Andrea Marsal im Kulturausschuss geklärt haben. Dabei stellte sich heraus, dass es einen organisierten Schutz des Kulturgutes in Emden nicht gibt. Das Landesmuseum weise – wie in den entsprechenden Richtlinien gefordert – Brandschutzvorhänge auf, mit denen sich die einzelnen Abteilungen abschotten lassen, erklärte Museumsdirektorin Jasmin Alley. Aber eine planvolle Initiative, wie sie der Notfallverbund Aurich darstellt, gibt es in Emden nicht. Alley: „Das ist aus Kostengründen gescheitert.“

Völlig ungeklärt ist die Situation im Magazin in Borssum. Dort gäbe es keine Brandschutzvorhänge. Ein entsprechender Einsatz müsse gemeinsam mit der Feuerwehr simuliert werden. Doch auch dafür sei kein Geld vorhanden. Der Ratsausschuss überlegte, ob man sich den Aurichern anschließen solle und könne. Das sei wohl nicht unmöglich, meine Alley, aber auch das koste. FDP-Ratsfrau Hillgriet Eilers regte an, zumindest den Kulturgutschutz-Beauftragten Dr. Michael Hermann einzuladen, um sich über bestehende Möglichkeiten zu informieren. Oberbürgermeister Tim Kruithoff sagte zu, das Thema Kulturgutschutz in den Rahmen des Katastrophenschutzes aufzunehmen und versprach: „Die Aufgabe wird abgearbeitet.“