Zauberhaftes Adventskonzert in Kultur-Kirche

Emden. Er moderierte, dirigierte, sang, begleitete, spielte und war quasi überall zu finden. Kantor Marc Waskowiak hatte wirklich zu tun an diesem Sonnabend vor dem dritten Advent. Er hatte gemeinsam mit der Musischen Akademie zum Familienkonzert in die Martin-Luther-Kirche eingeladen, und rund 210 Besucher waren gekommen, um ein altes Format im völlig neuen Gewand zu erleben.

Kinder- und Jugendchor mit dem Emder Kammerorchester gemeinsam bei den „Christmas Bells

Ganz vorne stand das Emder Kammerorchester, das ausgezeichnet disponiert war und gekonnt zwischen barocker und moderner Musik wechselte. Scarlattis „Sinfonie in G-Dur“ war ein prächtiger Opener für das Konzert. Aber auch Heinichens „Pastorale per la notte di natale“ gelang wunderbar. Doch dann entwickelte das Orchester – unterstützt von allerhand Percussion – geradezu Big-Band-Sound. „Music from Frozen“ wurde dabei überführt in „The Lord of the dance“, unterlegt von treibenden Trommel-Klängen. Das kam beim Publikum bestens an.

Der Jugendchor hatte seine starken Momente zum Beispiel bei einem rapartigen Song „Was der Winter alles kann“, bot aber ansonsten eine breite Palette festlich-adventlicher Klänge, allerdings nichts Übliches oder Gewohntes, sondern immer etwas Besonderes – und selbst das „Leise rieselt der Schnee“ wurde verschränkt mit „Weit durch die Nacht“ zu einem hübschen Choral.

Auch ein kleine Kinderchor war dabei und zeigte als „Lebendige Orgel“ einen reizenden Auftritt, schmetterte auch fröhlich „In der Weihnachtsbäckerei“ und stellte sich gestenreich als „Nikolaus“ vor. Friederike Gröttrup und Marc Waskowiak agierten zudem stimmlich und musikalisch als prima Duo. Letztlich war auch das Publikum dabei und durfte Weihnachtslieder singen.

„In der Weihnachtsbäckerei“ mit dem Kinderchor, Projektion durch die Medienabteilung der Hochschule Emden-Leer und früh beleuchtetem Weihnachtsbaum in der Martin-Luther-Kirche

Fazit: Diesem schönen Weihnachtskonzert gebrach es nicht an Abwechslung. Aber eins fehlte, was in diesem Konzert jahrzehntelang immer erklang: der „Quempas“ von Michael Prätorius „Quem pastores laudavere“. Aber wer weiß, das kann ja noch kommen – ebenso wie der Ausweis der Namen der Beteiligten.