KUNST gibt ihr Archiv nach Aurich

Emden / Aurich. 1820DieKUNST hat mit dem Niedersächsischen Landesarchiv in Hannover einen Depositum-Vertrag abgeschlossen. Dabei geht es um die zukünftige Unterbringung des vereinseigenen Archiv-Bestandes, der derzeit im Keller des Magazins des Ostfriesischen Landesmuseums in Borssum untergebracht ist und künftig vom Niedersächsischen Landesarchiv, Abteilung Aurich, übernommen wird.

Hier wird das Archiv von 1820dieKUNST künftig untergebracht: das Niedersächsische Landesarchiv in Aurich. Bild: Archiv

KUNST-Vorsitzender Gregor Strelow betonte gegenüber kultur-in-emden, die Entscheidung sei nach einer längeren Zeit sorgfältigen Überlegens gefallen. „Wir sehen darin aber die einzige Möglichkeit, die historischen Archivalien gleichermaßen der Öffentlichkeit und der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen.“ Außerdem gehe es auch um konservatorische Fragen, die auf Dauer geklärt werden müssten.

Man habe bereits 2019 damit begonnen, einen künftigen Standort für das Archiv zu suchen. Es handelt sich um einen reichen Bestand aus der Geschichte der Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer, der derzeit – vorsortiert und in säurefreies Papier verpackt – 700 Kartons umfasst. Dieser Bestand müsse erfasst, systematisiert und digitalisiert werden. Daraus soll ein wissenschaftliches Projekt entwickelt werden, das auf drei Jahre projektiert ist. Das entsprechende Personal soll über Drittmittel-Akquise finanziert werden.

„Endziel“ sei, sagt Strelow, eine erfolgreiche Digitalisierung und eine Einlagerung der Dokumente in den Barbara-Stollen in Oberried (in der Nähe von Freiburg im Breisgau). Der Stollen ist der zentrale Ort der Bundesrepublik Deutschland zur Lagerung von Dokumenten mit hoher national- oder kulturhistorischer Bedeutung. Es soll sich zugleich um das größte Archiv zur Langzeitarchivierung in Europa handeln. Für das ganze Procedere setzt Strelow sieben bis acht Jahre an. Bis dahin erwarten er und seine Vorstandskollegin Silke Reblin noch „so manches Schätzchen“ in der Sammlung.

In das Projekt involviert sind der Leiter des Landesarchivs in Aurich, Dr. Michael Hermann, der einstige Präsident des Niedersächsischen Landesarchivs in Hannover. Dr. Bernd Kappelhoff, sowie die jetzige Präsidentin Dr. Sabine Graf.