Das Gezeiten-Programm neu komponiert

Von Sonntag an heißt es, in 39 Konzerten „Neues entdecken“

Aurich. Am Sonntag, 4. Juni, beginnen die diesjährigen Gezeitenkonzerte. „Komponiert“ wurde das Programm vom musikalischen Leiter des Festivals, Professor Matthias Kirschnereit. Der Pianist wird im 11. Durchlauf des Festivals, das unter dem Motto „Neues entdecken“ steht, dreimal selber zu hören sein. Er gestaltet das Eröffnungskonzert am Sonntag, 4. Juni um 18 Uhr, mit der Nordwestdeutschen Philharmonie unter Frank Beermann in der Martin-Luther-Kirche in Emden. Hier ist er mit dem Klavierkonzert a-Moll op. 16 von Edvard Grieg zu hören. „Dieses Klavierkonzert hat für mich eine besondere Bedeutung“, versichert der Pianist. Es sei das erste gewesen, das er öffentlich gespielt habe. Damals war er 18 Jahre alt.

Sitzt in seinem Festival dreimal selber am Flügel: Pianist Matthias Kirschnereit. Bild: Krämer

Weiterhin ist Kirschnereit in einem Solo-Konzert in der Kirche zu Remels zu hören (2. Juli). Auf dem Programm: Brahms, Mozart, Rachmaninow und Ginastera. Das dritte Mal spielt er mit dem Ensemble Quinton in der Lambertikirche (4. August) Musik von Mendelssohn-Bartholdy, Mozart und Beethoven.

Das Festival, das bis zum 6. August zu erleben ist bietet neue Formate, neue Spielorte, neue Musiker. Das Gesamtprogramm findet sich in einem üppigen Heft wieder, das alle Informationen, aber auch schöne Bildstrecken von Gezeiten-Fotograph Karlheinz Krämer bietet. Man habe dafür an der Knock fotografiert, erklärte der organisatorische Leiter, Raoul-Philip Schmidt. „Und wir hatten dabei das Glück, endlich einmal die Flut zu erwischen.“

Wie sieht das Programm nun aber im Überblick aus? Eigentlich erscheint alles, was da auf 130 Seiten Programmheft gebündelt ist, erwähnenswert. Es bietet Klassik und Jazz, Pantomime und musikalisches Kabarett, Wort-Musik-Programme, Kammer- und Orchestermusik, Gipfelstürmer und Weltstars in nahezu atemloser Reihung. So wird Helge Schneider (7. Juni) auftreten. Kabarettist Christian Ehring (30. Juli) zeigt sich ausdrücklich von seiner musikalischen Seite. Dieses Konzert findet erstmals in Papenburg statt, weil die dortigen Veranstalter stärker mit den Gezeiten kooperieren wollen.

Götz Alsmann ist mit eigener Band und dem Sinfonieorchester Münster zu Gast in der Sparkassenarena in Aurich (17. Juni). Die Besucher werden vier Pianisten in einem spektakulären Wandelkonzert in der Evenburg erleben (25. Juni), aber auch drei Pianisten und zwei Schlagzeuger in einem Konzert hören, mit dem die Gezeiten das neue Festspielhaus am Wall erobern wollen (3. August).

„Canadian Brass“ spielt anlässlich des 200. Jubiläums der Stadt Leer auf einer schwimmenden Bühne im Leeraner Hafen. Wieder einmal zu Gast ist die Klavier-Legende Elisabeth Leonskaja, die die Große Kirche in Leer mit Schubert – unter anderem mit seiner „Wanderer-Fantasie“ – beglücken will (10. Juli). Blockflötist Maurice Steger führt musikalisch ans Wasser und erweist den Gezeiten damit eine besondere Reverenz. „Gezeiten und andere Launen des Wasser“ ist sein Programm betitelt, das am 29. Juni in der Georgskirche in Weener zu hören ist.

Erstmals ist das Komponisten-Porträt, das von Beginn an in der Kunsthalle Emden stattfand, einer Frau gewidmet. Lera Auerbach wird am 26. Juni auch selber mit einem kleinen Ensemble spielen. Natürlich finden sich im Programm-Angebot auch die beliebten Langen Nächte sowie Freiluftkonzerte im Park der Gärten in Bad Zwischenahn und im Gartenpark in Wiesmoor.

► Karten für das Festival online unter www.gezeitenkonzerte.ostfriesischelandschaft.de oder Tel. 0 49 41 / 17 99 67 sowie über das Ticketsystem reservix