Ein einmaliges historisches Dokument

Im Rahmen der „Serie Paten“ stellt „Kultur in Emden“ (KiE) Objekte aus dem Bestand von 1820dieKUNST vor, die im Rahmen der Aktion „Paten retten Museumsschätze“ bis Ende Dezember 2022 im Ostfriesischen Landesmuseum zu sehen waren. Mehr als 30 Objekte und Gemälde fanden dabei Paten, aber der Bedarf nach Restaurierungen ist wesentlich größer.

4.Teil: Die Zementfabrik am Falderndelft, Feder und Bleistift auf Papier, 1884

Die einzige Darstellung der Zementfabrik befindet sich seit 1917 im Besitz von 1820dieKUNST

Emden. Die Zementfabrik am Falderndelft gab es nur wenige Jahre. Auf dem Stadtplan von H. Gier aus dem Jahr 1880 ist sie tatsächlich einmal genau verzeichnet. Die offizielle Adresse ist zwar Mühlenstraße 58, doch die Platzierung auf dem Plan zeigt sie am Ende des Rosentiefs. Gegründet wurde die Fabrik von Hayo Folkerts & Co. Folkerts wohnte gleich neben der Fabrik in der Mühlenstraße 57. Seine beiden Kompagnons waren der Kalkbrenner J.D. Folkerts, Hinter dem Rahmen 7, und Schlachter G.A. Hummerich, Große Straße 56. In der Stadtbeschreibung von Leo Fürbringer 1888 wird die Zementfabrik schon nicht mehr erwähnt.

Mit der Ziffer 40 bezeichnet: die Zementfabrik auf der Karte von H. Gier, 1880. Da, wo heute die Brandenburger Straße verläuft, befand sich im 19. Jahrhundert ein Deich

Die hier vorliegende Zeichnung mit Feder und Bleistift auf Papier stammt aus dem Jahr 1884 und ist die einzige Ansicht, die von der Fabrik überliefert ist. „Die Zeichnung bezieht viel Charme aus ihrer auf Genauigkeit bedachten, laienhaften Darstellung“, schreibt Kunsthistorikerin Dr. Annette Kanzenbach in einer kurzen Beschreibung für die Aktion „Paten retten Museumsschätze“ und spricht von einem „schön erzählenden historischen Dokument“. Die Beschriftung oben, die bei Eingang des Blattes in die Sammlung der Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer 1917 aufgetragen wurden, nennt die Örtlichkeit, das Datum und den Zeichner „Martin Peters, der an der Nordseite des Faldern / Große Brückstrasse 43 wohnte“.Das kleinformatige Blatt (27,5 x 36,5 cm) muss gereinigt, gebleicht, die Löcher und Kratzer geschlossen werden. Die verschiedenen Flecken sind zurückzudrängen, damit das Blatt optisch wieder ansprechend und ausstellbar wird. Die Kostenschätzung beläuft sich auf etwa 500 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer.

► Wer sich entschließt, ganz oder anteilig die Restaurierung dieses Dokumentes aus der Emder Geschichte zu übernehmen, kann sich direkt an Annette Kanzenbach wenden: kanzenbach@emden.de, Tel.: 0171 / 1 78 15 75