Filmfest-Macher erwarten 20 000 Besucher

Emden. Das 33. Internationale Filmfest Emden-Norderney startet am 7. Juni mit einem
großen Filmprogramm und mit vielen Gästen aus Deutschland und dem europäischen Ausland. Das geht aus einer Pressemitteilung der Veranstalter hervor. Die Filmfest-Macher erhoffen sich bis zum 14. Juni mehr als 20 000 Besucher.

Freuen sich auf das Internationale Filmfest Emden-Norderney und den internationalen Wettbewerb um den SCORE Bernhard Wicki Preis: Edzard Wagenaar (Filmfestleitung) Franziska Lorey und Thomas Ehrlich (SCORE) und Nora Dreyer (Filmfestleitung) 

Gezeigt werden insgesamt 49 Lang- und 18 Kurzfilme, davon sechs Uraufführungen und 13 Deutschland-Premieren. Damit unterstreiche das Publikumsfestival im Nordwesten seinen Anspruch, „brandneue und zeitgeschichtlich hochaktuelle internationale Filmproduktionen zu präsentieren“, heißt es in der Mitteilung.

Dank der Förderung durch die Nordmedia GmbH, die Stadt Emden und die Insel Norderney und durch die besondere Unterstützung vieler Sponsoren könne das Festival in jedem Jahr in insgesamt elf Kategorien 65 500 Euro Preisgeld ausloben. „Darüber hinaus vergibt das Festival alljährlich einen der einzigartigsten Filmpreise in Deutschland: das Inselstipendiat „Ein Schreibtisch am Meer“ – eine Woche auf der Insel mit allem Komfort zum Drehbuchschreiben und Stoffentwickeln.“ So mancher Kino- und Fernsehfilm der letzten Jahre habe auf der Insel seinen Anfang genommen, mutmaßt das Filmfest-Team, das personell an einer wichtigen Stelle verändert wurde.

Nach 33 Jahren beendet Rolf Eckard als Gründer und langjähriger Festivalchef seine aktive Zeit beim Filmfest. Der Aufsichtsrat hat im vergangenen Jahr Edzard Wagenaar als seinen Nachfolger bestimmt, der von diesem Jahr an gemeinsam mit Nora Dreyer als Geschäftsführerin die Festivalleitung übernehmen wird.

Das Festival wurde 1990 als Initiative des Emder Filmclubs gegründet. Inzwischen habe es sich zu einem national wie international vielbeachteten Publikumsfest entwickelt, heißt es in der Mitteilung. Neben aktuellen deutschen Filmen stehen wieder zahlreiche Produktionen aus Nordwesteuropa im Mittelpunkt des Programms. Viele davon werden in Emden und auf Norderney als Uraufführung oder deutsche Erstaufführung präsentiert.

Die Programmauswahl dieses Jahres soll hinsichtlich gesellschaftlicher Aktualität, künstlerischer Qualität und filmischer Internationalität ein Zeichen setzen. „Flaggschiff“ des Festivals ist dabei der mit 15 000 Euro dotierte SCORE Bernhard Wicki-Preis für den in diesem Jahr 17 Filme aus Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Norwegen, Großbritannien, Irland, der Schweiz, Österreich, Ungarn und der Slowakei nominiert worden sind. Neun der Filme werden in Emden und auf Norderney als deutsche Erstaufführung gezeigt. Preisstifter ist die SCORE Mineralöl- und Tankstellen GmbH mit Sitz in Emden.

„Divertimento – ein Orchester für alle“ ist der Eröffnungsfilm beim 33. Internationalen Filmfest Emden-Norderney © Guy FERRANDIS

Einen Schwerpunkt in diesem Jahr bilden fiktionale Erzählungen und Dokumentationen aus den professionellen Bereichen von Musik, Tanz und bildender Kunst. So wird das Festival mit der Deutschland-Premiere von „Divertimento – Ein Orchester für Alle“ (Frankreich 2023 Regie: Marie-Castille Mention-Schaar) eröffnet-– der Verfilmung einer wahren Geschichte von Zahia Ziouanis, einer jungen Französin mit algerischen Wurzeln, die gegen alle gesellschaftlichen Widerstände ihren Traum von einer Karriere als Dirigentin verwirklichen will.

Starke Frauen und ihre Geschichten vor wie auch hinter der Kamera, sind ebenfalls vertreten. 13 der 25 Wettbewerbsfilme sind Werke von Filmemacherinnen mit besonderen Frauen als Protagonistinnen. Das Filmprogramm greift aber auch die großen Themen der Zeit auf. Dazu gehören unter anderem: die Folgen des Klimawandels und der Umweltbelastung von Land und Meeren, eine Familiengeschichte vor dem Hintergrund des arabisch-israelischen Konflikts im Nahen Osten oder der Krieg in der Ukraine.

► Im Rahmenprogramm präsentiert das Festival in Kooperation mit den Gezeitenkonzerten der Ostfriesischen Landschaft ein Porträtkonzert mit dem Hollywood-Filmkomponisten Klaus Badelt – unter anderem Schöpfer des Soundtracks zu „Fluch der Karibik“, in der Neuen Kirche in Emden.

► Erstmals geht das Filmfest mit einem Angebot an die frische Luft und präsentiert auf dem Stephan-Platz Highlights aus den Kurzfilmprogrammen der letzten 15 Jahre „umsonst & draußen“.

► Zum zehnten Mal ist das London Short Film Festival zu Gast in Emden. Bei Earl Grey Tee und Scones präsentiert der Londoner Festivalleiter Phil Ilson neue britische Kurzfilme im VHS-Forum.

► Das Schulangebot #missionpossible, welches jungen Menschen Einblick in die große Palette der Berufe in der Film- und Fernsehbranche vermitteln will – geht nach dem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr diesmal gleich an drei Orten an den Start.