Exkursion zur Gedenkstätte Esterwegen

Aurich. Am Sonnabend, 1. Juni, bietet die Kulturagentur der Ostfriesischen Landschaft in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Ostfriesland und der Synagoge Groningen von 10.30 bis 15.30 Uhr eine kostenfreie Exkursion zur Gedenkstätte Esterwegen an. Die Anreise erfolgt eigenverantwortlich. Das geht aus einer Pressemitteilung der Ostfriesischen Landschaft hervor.

Die Exkursion beginnt mit einer Führung durch die Ausstellung des ehemaligen Konzentrationslagers. Dabei stehen die Erfahrungen der Häftlinge bei der Arbeit im Moor sowie ihr Leben und Leiden im Mittelpunkt. Danach geht es auf das Außengelände. Verschiedene Gestaltungselemente verdeutlichen hier die einstigen Ausmaße des Lagers. So werden die Standorte der früheren Baracken durch „Baumpakete“ angedeutet und Teile des Lagers durch Stahlelemente visualisiert. Nach einer Pause steht gegen 14.30 Uhr ein Besuch im Kloster Esterwegen auf dem Programm. Dort kann im Raum der Sprachlosigkeit das bei der Führung Erlebte verarbeitet werden.

Die Exkursion in die Gedenkstätte Esterwegen wird durch das Interreg-Programm Deutschland-Nederland sowie seinen Programmpartnern ermöglicht und von der Europäischen Union kofinanziert.

Im Sommer 1933 wurde das KZ Esterwegen im Emsland als eines der ersten Konzentrationslager unter nationalsozialistischer Herrschaft eingerichtet. Das Lager war als Doppellager für 2000 politische Häftlinge konzipiert und zeitweilig nach Dachau das zweitgrößte Konzentrationslager im Deutschen Reich. Das KZ Esterwegen wurde im Sommer 1936 aufgelöst. Allerdings nutzten die Nationalsozialisten das Lager bis 1945 als Strafgefangenenlager weiter.

Nach 1945 diente Esterwegen bis Juli 1947 als Internierungslager der britischen Besatzungsmacht. Von 1953 bis 1959 war es ein Flüchtlingsdurchgangslager; alle ehemaligen Lagergebäude wurden abgetragen. Von 1963 bis 2001 wurde auf dem Lagergelände ein Bundeswehr-Depot betrieben.

2011 wurden auf Veranlassung des Landkreises und der Gemeinde unter Nutzung von Depotgebäuden auf dem Gelände ein Kloster und eine Gedenkstätte als europäischer Erinnerungsort für den gesamten Komplex der 15 Emslandlager eingerichtet.