600 genossen Bundes-Jazz im Bürgerbad

Emden. Das 31. Konzert der „Gezeiten“ fand am Sonntag (30. Juni) open air im Emder Bürgerbad statt. Das Wetter hielt durch. 600 Gäste erwarteten das Bundesjazzorchester (Bujazzo) und den Solisten Tom Gaebel. Das Orchester unter Leitung von Ansgar Striepens bot einen Querschnitt durch ihre Arrangements zwischen „Birdland“ von Joe Zawinul und „Pata Pata“ von Miriam Makeba. Das Bujazzo verfügt allerdings nicht nur über ausgezeichnete Musiker, die mit Herz und Begeisterung spielten, sondern auch über ein Vokal-Ensemble, das erstklassig, mit schönen und kraftvollen Stimmen agiert.

Unter der Leitung von Ansgar Striepens spielten junge Leute zwischen 18 und 24 Jahren. Bilder: Karlheinz Krämer

So wurde ein deutsches Volkslied zu einem der schönsten Beiträge des Abends. „Die Gedanken sind frei“ in einer Jazz-Bearbeitung von Ansgar Striepens nahm Melodie und Text im Original auf, variierte sie dann aber ausgesprochen kreativ zu einer sehr runden, lebhaften Kreation.

Veranstaltungsort und Künstler sagten dem Publikum zu

Da das Orchester in den nächsten Tagen Gastspiele in den Fußballstätten der EM absolviert, hatte man auch Arrangements von alten Fußball-Songs im Gepäck. Das begann mit dem Theo Lingen-Hit aus der unmittelbaren Nachkriegszeit „Der Theodor im Fußballtor“, setzte sich fort mit Beckenbauers Song „Gute Freunde“ und umfasste auch das Lied der deutschen Fußballnationalmannschaft zur WM 1974 „Fußball ist unser Leben“.

Eleganter Auftritt: Tom Gaebel

Tom Gaebel fügte dem Abend Songs im Sinatra-Stil hinzu. Das begann mit Cole Porters „I’ve got you under my skin“, setzte sich mit Dean Martins „Sway“ fort und war mit „Live until I die“ noch nicht zu Ende, denn der Sänger agierte auch gerne gemeinsam mit dem Vokal-Ensemble – etwa in dem schwungvollen „Papa loves Mambo“ von Perry Como. Sogar die „Toten Hosen“ fanden Eingang ins Programm, denn Gaebel nahm sich „Tage wie diese“ im Bigband-Sound vor – und das funktionierte durchaus.

Die Sonne ließ sich immer wieder blicken, doch es wurde nicht zu heiß – ideal für ein Open-Air-Konzert

Den Schluss markierte ein Ausflug zum „Dschungelbuch“. Der Song „Ich wär so gern wie du“ wurde unter Mitwirkung des Publikums umgesetzt, ehe das Konzert mit der Stadionhymne von „Queens“ – „We are the Champions“ – unter kollektiver Begeisterung zu Ende ging. Zur allgemeinen Zufriedenheit beigetragen hatte auch der Förderverein des Van-Ameren-Bades, der unermüdlich für das Catering sorgte.

Die Bühne ist so ausgerichtet, dass die Besucher auch einen Blick auf die Einrichtungen des Bürgerbades werfen können. Bisher war die Bühne immer mit Blick ins Grüne aufgebaut worden