Beutz-Stiftung vergibt erstmals drei Stipendien

Aurich. Die Hans-Beutz-Stiftung hat erstmals drei Stipendien an Abiturienten aus den Landkreisen Friesland, Wittmund und Wilhelmshaven vergeben. Das teilte die stellvertretende Vorsitzende der Hans-Beutz-Stiftung, Dr. Birgitta Kasper-Heuermann, mit. Insgesamt hatte es 15 Bewerbungen gegeben. Die Sichtung der eingereichten Bewerbungen offenbarte nach Mitteilung der beteiligten Stiftungsratsmitglieder „sehr gute Noten, Fleiß und Zielstrebigkeit“.

Sie erhalten von der Hans-Beutz-Stiftung ein Stipendium: Jolina Stübben aus Varel, Anastasia Keil aus Wittmund und Vladimir Obreja aus Wilhelmshaven. Dahinter die Vertreter der Landkreise und von Wilhelmshaven: Jaqueline Drewski, Dr. Birgitta Kasper-Heuermann für die Hans-Beutz-Stiftung, Thomas Brandt und Peter Wilken. Bild: Reinhard Former

Die Abiturienten werden ihr Studium mit dem Wintersemester beginnen und erhalten nun über zwei Jahre eine finanzielle Zuwendung in Höhe von monatlich 500 Euro. Dieser Zuschuss muss am Ende der Studienzeit nicht zurückgezahlt werden.

Vladimir Obreja, Schüler des Neuen Gymnasiums in Wilhelmshaven, hat bereits ganz konkrete Vorstellungen für seine berufliche Zukunft. Er möchte International Business Administration studieren. Vier Sprachen spricht er fließend und teilte sein Wissen in der Schule als Übersetzer.

Ebenfalls mit überzeugenden Noten und einer ebensolchen Bewerbung stellte Jolina Stübben vom Lothar Meyer Gymnasium in Varel ihre familiäre und schulische Situation dar. Als erste in der Familie möchte sie ein Studium beginnen. Sie möchte medizinische Assistentin werden.

Den Gesundheitssektor strebt auch Anastasia Keil von der Kooperativen Gesamtschule
Alexander von Humboldt in Wittmund an. Mit ihren hervorragenden Noten kann sie jetzt ein Medizinstudium beginnen.

Thomas Brandt, Vertreter der Stadt Wilhelmshaven, Jaqueline Drewski (Landkreis Friesland)
und Peter Wilken (Landkreis Wittmund) äußerten sich abschließend hochzufrieden über die
Resonanz, und dass die beteiligten Bewerberinnen und Bewerber es offensichtlich als Chance
verstanden hätten, sich für das Beutz-Stipendium zu engagieren.

Wie die Stiftung mitteilt, sollen die Stipendien Jugendliche kurz vor dem Abiturabschluss ermutigen, ein Studium zu beginnen. Eine Beschränkung auf bestimmte Studienrichtungen oder Hochschulstandorte ist nicht gegeben. Sein Engagement für mehr Bildungsgerechtigkeit möchte der Stiftungsrat mit der Vergabe von finanziellen Zuwendungen für Studierende sowie dem regelmäßig
vergebenen Hans-Beutz-Preis sukzessive weiterverfolgen.

Es war dem Stifter Hans Beutz (1909 bis 1997) in seiner Jugend aus finanziellen Gründen nicht
möglich zu studieren, obwohl dies sein größter Wunsch war. Beutz, letzter Regierungspräsident von Ostfriesland, hat sein Ziel erst später über den zweiten Bildungsweg realisieren können. Aus dieser persönlichen Erfahrung heraus war es stets sein und das Anliegen seiner Frau, Edith Beutz-Thedinga (1926 bis 2020), mehr jungen Menschen auf der ostfriesischen Halbinsel einen höherwertigen Bildungsabschluss zu ermöglichen.