„Man kommt an uns nicht vorbei!“
Aurich. Das Sommerfest des Bundespräsidenten ist in jedem Jahr Treffpunkt von rund 18 000 Menschen im Park von Schloss Bellevue in Berlin. In diesem Jahr ist das Plattdüütskbüro der Ostfriesischen Landschaft eingeladen, sich dort zu präsentieren. „Eine große Ehre“, befindet Landschaftspräsident Rico Mecklenburg, der mit Landschaftsdirektor Dr. Matthias Stenger und dem Plattdeutsch-Team in die Hauptstadt reisen wird. Niedersachsen sei in diesem Jahr Bundespartnerland.
„Dass aber gerade die Ostfriesische Landschaft gebeten wurde, einen Stand zu betreuen und das Plattdeutsche vorzustellen – unter anderem auch in einer zweisprachigen Lesung auf einer der großen Bühnen im Schloss-Park, das finden alle Beteiligten doch bemerkenswert. Nachdem die Einladung der Ostfriesischen Landschaft vor etwa vier Monaten angetragen wurde, sei viel passiert, berichtet die Leiterin des Plattdüütskbüro, Grietje Kammler. „Wir haben inzwischen alles zusammengepackt, was wir mitnehmen wollen. Alles steht bereit. Wir könnten gleich abreisen“, versichert sie.
Nur müssen sich die Berlin-Reisenden noch ein paar Tage gedulden. Denn das Fest findet am 13. September für geladene Gäste statt. Die Bevölkerung hat am darauffolgenden Tag Gelegenheit, sich auf den weitläufigen Rasenflächen zu tummeln – allerdings erst nach einer Anmeldung und Prüfung durch das Bundeskriminalamt. Diese Prüfung haben auch die Reisewilligen aus Aurich bereits durchlaufen und entsprechende Akkreditierungen erhalten.
Landschaftsdirektor Stenger ist begeistert von der Organisation. Ihnen sei ein schöner Pavillon zugewiesen worden, der direkt an einer Wegführung liege, an der jeder Gast vorbeilaufen müsse „An uns kommt man sozusagen nicht vorbei“, amüsiert sich der Landschaftsdirektor. Er freut sich zudem darüber, dass die Verpflegestation direkt gegenüber liegt, gleich vis-à-vis vom Stand des Landes Niedersachsen. Dass Grietje Kammler und die Autorin und Illustratorin Andrea Reitmeyer zudem eine bilinguale Lesung halten sollen, empfinden die Auricher als Krönung des Ganzen.
Wenn es einen kleinen Schatten gibt, der auf die Einladung fällt, dann ist es das Geld. Die entstehenden Kosten muss der Höhere Kommunalverband nämlich selber zahlen. „Im Haushalt ist die Position nicht zu finden, dazu ist die Einladung zu überraschend gekommen“, versichert Stenger. Er ist aber zuversichtlich, dass die Ostfriesische Landschaft die entstehenden Kosten decken kann.