Offenes Denkmal am Museumshafen

Carolinensiel. Das Deutsche Sielhafenmuseum in Carolinensiel beteiligt sich am Tag des offenen Denkmals, am Sonntag, 8. September, mit einem großen Programm am und im Museumshafen. Für das diesjährige Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ stehen auch die Museumsgebäude des Deutschen Siehafenmuseums, die zusammen mit den übrigen Gebäuden rund um den Museumshafen den Wandel der Zeit von der Gründung Carolinensiel 1729 über die Blütezeit als Handelshafen bis zum heutigen Touristenmagnet dokumentieren, heißt es in einer Pressemitteilung des Museums.

Kapitänsbild der MARIE VON OLDENDORP, gebaut 1880 in Emden, gesunken 1900 vor der Küste Estlands (Öl auf Leinwand, Privatbesitz, Repro DSHM). Am 20. Oktober 1900 wurde in Reval (heute Tallinn) das Namensbrett mit der Aufschrift „Marie von Oldendorp …….nsiel“ gefunden

Die aktuelle Sonderausstellung „Häuser am Hafen“ im Kapitänshaus widmet sich diesem Thema. Eine Schüler-AG am Niedersächsischen Internatsgymnasium in Esens unter der Leitung des Museumslehrers Martin Ebert hat sich ebenfalls mit diesem Thema befasst und eine Serie von Postkarten erstellt, die die einzelnen Häuser vorstellen. Über QR-Codes können sich Interessierte die dazu von den Schülern erstellten Tonaufnahmen herunterladen. Um 14 Uhr bietet Museumsleiterin Dr. Heike Ritter-Eden eine kostenlose Führung durch das Groot Hus und durch die Sonderausstellung „Häuser am Hafen“ an.

Auch die Schiffe im Museumshafen sind Zeitzeugen der Geschichte. Ab 11 Uhr können die „Gebrüder AZ:5“ – ein Fischkutter von 1929, die GB2 – der Nachbau eines Schokkers und die „Friesland“ – ein Besanewer von 1898 – besichtigt werden, ab 14 Uhr auch der Ewer „Hans“ von 1899. Ab 13 Uhr steht der offene Rettungskutter „Meermaid“ von 1931 am Anleger vor der Alten Pastorei für Rundfahrten bereit. Die Schiffe im Museumshafen befinden sich in Privatbesitz.

Besatzung der „Marie von Oldendorp“ mit Kapitän Meeno Voss (1843 bis 1931), seiner Familie und Hund, benannt nach dem brasilianischen Schiffskoch. Mit der „Marie“ unternahm Voss von 1881 bis 1899 zahlreiche Reisen zumeist nach Südamerika zusammen mit fünf weiteren Besatzungsmitgliedern – darunter zeitweise auch sein Neffe Siebrand Voss als Steuermann

Dr. Julia Kaffarnik und Dr. des. Johanna Burggräfe haben die Biographie der Schonerbrigg „Marie von Oldendorp“ aufgearbeitet, die 1900 in der Ostsee aus ungeklärter Ursache gekentert war. Die sechsköpfige Besatzung, darunter der Carolinensieler Kapitän Arian Ihnen Aries, blieb verschollen. David Steen, ein Nachfahre des ersten Kapitäns der „Marie“, Meeno Voss aus Ditzum, hat dem Museum zahlreiche Original-Unterlagen zur Verfügung gestellt, die die Nachwirkungen dieses Ereignisses in all ihrer Dramatik dokumentieren. Um 16 Uhr wird die daraus entstandene Kabinett-Ausstellung im Groot Hus eröffnet, die bis Jahresende im 2. Obergeschoss zu sehen ist.

Wer sich bei all den Besichtigungen und Informationen erholen muss, ist in der Teestube im Kapitänshaus gut aufgehoben. Ab 13 Uhr servieren die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Sielhafenmuseums in der Schifferkneipe Ostfriesentee und selbstgebackenen Kuchen.

► Eintritt: frei, Spenden sind willkommen.