VHS-Filmclub startet mit französischer Komödie

Emden. Der VHS-Filmclub startet am Montag, 2. September, nach der Sommerpause in die neue Saison. Jeweils am Montag und Mittwoch stehen ab 20 Uhr besondere Filme abseits des Mainstreams auf der großen Leinwand im CineStar Emden auf dem Programm.

Den Anfang macht die französische Komödie „Es sind die kleinen Dinge“: Mit ihren Verpflichtungen als Lehrerin und Bürgermeisterin einer 400-Seelen-Gemeinde im Herzen der Bretagne ist Alice voll ausgelastet. Als ausgerechnet der eigenwillige Émile beschließt, mit 65 Jahren noch lesen und schreiben zu lernen, und sich in Alices Klasse setzt, ist sie mehr als gefordert. Doch es kommt noch schlimmer: Mit einem Mal steht ihre Schule vor der Schließung und Alice sieht das gesamte Dorfleben bedroht. Jetzt ist guter Rat teuer. Doch schnell wird klar, was sich alles bewegen lässt, wenn Alice und die Dorfbewohner gemeinsam an einem Strang ziehen – und ein paar überaus pfiffige Einfälle haben…

Szene aus dem Filmclub-Auftakt „Es sind die kleinen Dinge“. Bild: Happy Entertainment Stephanie Branchu

Filmemacherin Mélanie Auffret erzählt von einem kleinen Dorf in der Bretagne, das sich mit viel Elan zur Wehr setzt, um nicht von der Bürokratie überrollt zu werden. „Es sind tatsächlich die kleinen Dinge, die das beherzte Plädoyer für Gemeinschaft und Solidarität so hinreißend machen – ein filmisches Kleinod, das Funken sprüht!“, heißt es in der Vorankündigung der Volkshochschule.

Die Filme im Überblick:
Mo, 09. September (DF), und Mi, 11. September (DF), 20 Uhr, CineStar
„King’s Land“ – Im Jahr 1755 ruft der dänische König Frederik V. zur Besiedlung der wilden Heide Jütlands auf. Denn bisher ist es dort niemandem gelungen, der erbarmungslosen Natur die Stirn zu bieten. Der einstige Soldat Ludvig Kahlen hat nichts zu verlieren und will das Niemandsland bezwingen. Doch der machthungrige Gutsherr Frederik De Schinkel erhebt Besitzansprüche auf das Land und versucht, Kahlen mit Geld, Intrigen und Gewalt zum Scheitern zu bringen. Mit unerschütterlicher Entschlossenheit stellt sich Ludvig dem skrupellosen Herrscher ebenso wie der unerbittlichen Natur entgegen. Unterstützung erfährt er dabei ausgerechnet von einer jungen Hausmagd und einem kleinen Mädchen, die seine strenge Fassade durchbrechen und ihn zu einer mutigen Entscheidung bewegen.
Drama, DK/D/S 2023, 127 min., Regie: Nikolaj Arcel, mit Mads Mikkelsen, Amanda Collin, Simon Bennebjerg, Kristine Kujath Thorp, Felix Kramer.

Mo, 16. September (DF), und Mi, 18.09. (OmU), 20 Uhr, CineStar
„Zwischen uns das Leben“ – Mathieu, ein bekannter Pariser Schauspieler, kämpft mit einer Midlife-Crisis. Um Abstand zu gewinnen, reist er an die bretonische Westküste Frankreichs, wo er sich in ein Wellness-Hotel in einem verlassenen Erholungsort einquartiert. Ganz in der Nähe lebt auch Klavierlehrerin Alice mit ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter. Vor 15 Jahren, lange noch bevor Mathieu berühmt wurde, waren die beiden ein Paar. Als es zu einem Wiedersehen kommt, erwachen alte Gefühle, die sie ihre bisherigen Lebens- und Liebesentscheidungen überdenken lassen.
Drama, F 2023, 115 min., Regie: Stéphane Brizé, mit Guillaume Canet, Alba Rohrwacher, Sharif Andoura u.a.

Mo, 23. September (DF), und Mi, 25. September (OmU), 20 Uhr, CineStar
„Ich Capitano“ – Seydou und Moussa leben im Senegal und teilen einen Traum: Die beiden Teenager wollen in Europa leben und als Musiker berühmt werden. Ihr Wunsch samt Aussicht auf ein besseres Leben ist so groß, dass sie eines Tages alle Warnungen in den Wind schlagen und sich voller Abenteuerlust auf den Weg nach Italien machen. Doch ihre Reise wird nicht der Roadtrip, den sie sich vorgestellt haben. Der Weg durch die Wüste, die libyschen Gefängnisse und auch die Überquerung des Meeres stellen sich als lebensgefährlich heraus. Die beiden Freunde müssen nicht nur für ihren Traum kämpfen, sondern auch um ihr Überleben…

Drama, I/B 2023, 124 min., Regie: Matteo Garrone, mit Seydou Sarr, Moustapha Fall, Issaka Sawadogo.
„Ich Capitano“ wird im Rahmen der Interkulturellen Woche gezeigt.

Mo, 30. September (DF), und Mi, 02. Oktober (DF), 20 Uhr, CineStar
„ Andrea lässt sich scheiden“ – Andrea, eine Polizistin in der niederösterreichischen Provinz, möchte ihre unglückliche Ehe beenden und in St. Pölten eine neue Stelle als Kriminalinspektorin beginnen. Nach einer Geburtstagsfeier läuft ihr der Noch-Ehemann betrunken vors Auto. Im Schock begeht Andrea Fahrerflucht. Dann erlebt sie mit Erstaunen, wie jemand anderer ihre Schuld bereitwillig auf sich nimmt: Franz, ein Religionslehrer und trockener Alkoholiker, hält sich für den Täter und wird auch von allen anderen im Dorf dafür gehalten. Während Franz wieder zu trinken beginnt und zielsicher seinem Untergang entgegen taumelt, bemüht Andrea sich, ihre Spuren zu verwischen.
Tragikomödie, A 2024, 93 min., Regie: Josef Hader, mit Birgit Minichmayr, Josef Hader, Robert Stadlober, Thomas Schubert, Branko Samarovski, Thomas Stipsits, Maria Hofstätter.

Mo, 07. Oktober (DF), und Mi, 09. Oktober (OmU), 20 Uhr, CineStar
„Golda – Israels eiserne Lady“ – Im Oktober 1973 blickt die ganze Welt auf Israels Premierministerin Golda Meir. Nach dem Überraschungsangriff auf die Golanhöhen und die Sinai-Halbinsel durch Ägypten, Syrien und Jordanien liegt das Schicksal der Nation in ihren Händen. Von ihrem ausschließlich männlichen Kabinett wird sie mit strategischen Ratschlägen überschüttet. Gefangen zwischen dem Wunsch, Blutvergießen zu verhindern, und der politischen Verantwortung gegenüber Israel muss Golda Entscheidungen treffen, von der nicht nur die Zukunft ihres Landes, sondern auch unzählige Menschenleben auf beiden Seiten abhängen.
Politthriller, Drama, UK/USA 2023, 100 min., Regie: Guy Nattiv, mit Helen Mirren, Camille Cottin, Liev Schreiber, Rami Heuberger, Dominic Mafham, Ellie Piercy, Henry Goodman.
„Golda – Israels eiserne Lady“ wird im Rahmen der Interkulturellen Woche gezeigt.

Mo, 14. Oktober (DF), und Mi, 16. Oktober (OmU), 20 Uhr, CineStar
„Kleine schmutzige Briefe“ – Die lebhafte Rose Gooding hat wenig mit der frommen Edith Swan gemeinsam, außer dass sie Nachbarinnen in der englischen Küstenstadt Littlehampton in den 1920er Jahren sind. Doch eines Tages erhalten Edith und andere in der Stadt anstößige Briefe, gespickt mit gemeinen Beschuldigungen in unflätiger Sprache, und der Verdacht fällt sofort auf Rose. Scotland Yard ermittelt, und Rose droht sogar, das Sorgerecht für ihre Tochter zu verlieren. Während die skandalösen Briefe weiterhin die Stadt heimsuchen, ahnt nur die Polizistin Gladys Moss, dass etwas nicht stimmt und Rose möglicherweise doch nicht die Schuldige ist …
Komödie, Krimi, Drama, UK 2024, 100 min., Regie: Thea Sharrock, mit Olivia Coleman, Jessie Buckley, Timothy Spall, Malachi Kirby, Eileen Atkins, Anjana Vasan.

Mo, 21. Oktober (DF), und Mi, 23. Oktober (DF), 20 Uhr, CineStar
„Alle die du bist“ – Die alleinerziehende Mutter Nadine verlässt mit 24 Jahren ihre brandenburgische Heimat, um einen Job als Fabrikarbeiterin in der Kohleindustrie bei Köln anzunehmen. Als sie beginnt, ihren impulsiven Kollegen Paul in verschiedenen Gestalten wahrzunehmen und zu lieben, schafft sie es endlich wieder, sich selbst zu spüren. Die beiden werden ein Paar, und es entwickelt sich eine große Liebe zwischen ihnen. Sieben Jahre später kann Nadine Paul nur noch in seiner „wahren” äußeren Gestalt sehen, die ihr jedoch zunehmend fremd erscheint. Ihr Arbeitsplatz ist durch den Strukturwandel in der Kohleindustrie bedroht, und obwohl Paul ein hingebungsvoller Familienvater ist, beginnt sich ihre Liebe für ihn aufzulösen. Sie beschließt dagegen anzukämpfen und versucht die Rollen, die sie einst in ihm sah, wiederzubeleben.
Drama, D/E 2024, 108 min., Regie: Michael Fetter Nathansky, mit Aenne Schwarz, Carlo Ljubek, Sara Fazilat, Youness Aabazz.

Mo, 28. Oktober (DF), und Mi, 30. Oktober (OmU), 20 Uhr, CineStar
„La Chimera“ – Italien in den 80er Jahren: Der seltsame Brite Arthur ist als Wünschelrutengänger der große Trumpf der wilden Truppe von „Tombaroli“, die die etrurische Erde auf der Suche nach antiken Schätzen umgraben. Doch Arthur jagt nicht der Chimäre vom schnellen Geld nach. Seine Chimäre sieht aus wie die Frau, die er verloren hat, Beniamina. Um sie zu finden, fordert er die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem heraus, auf der abenteuerlichen Suche nach jenem Tor zum Jenseits, von dem die Mythen sprechen. So einsam Arthurs Suche sein mag, allein ist er nicht. Da sind Beniaminas Mutter, die alternde Aristokratin Flora, die Tombaroli, die ihn zu den wilden karnevalistischen Festen der Gegend mitschleifen, der geheimnisvolle Hehler Spartaco und die fröhliche Italia. Eines Nachts stoßen Arthur, Italia und die Tombaroli unerwartet auf eine etruskische Schatzkammer. Angesichts der unermesslichen Fülle und atemberaubenden Schönheit scheinen sich die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Heiligem und Handfestem, Leben und Tod neu zu ordnen. Ist Arthurs Suche an ihr Ende gelangt?
Komödie, Tragikomödie, Drama, I/F/CH 2023, 130 min., Regie: Alice Rohrwacher, mit Josh O’Connor, Carol Duarte, Vincenzo Nemolato, Isabella Rossellini, Alba Rohrwacher, Lou Roy-Lecollinet.

Mo, 25. November (DF), und Mi, 27. November (OmU), 20 Uhr, CineStar
„Morgen ist auch noch ein Tag“ – Rom, Mitte der 1940er Jahre, befreit vom Faschismus, unterdrückt vom Patriarchat. Eine Zeit, deren Rückständigkeit nach Schwarz-Weiß-Bildern verlangt. Delia ist die Frau von Ivano und Mutter dreier Kinder. Zwei Rollen, in die sie sich voller Hingabe unter der Herrschaft ihres gewalttätigen Mannes fügt und obendrein die Haushaltskasse mit vielen kleinen Hilfsarbeiten als Krankenschwester, Wäscherin oder in einer Schirmmacherei aufbessert, um die Familie in ihrer Kellerwohnung irgendwie über Wasser zu halten. Bis ein mysteriöser Brief eintrifft, der Delia den Mut gibt, alles über den Haufen zu werfen und auf ein besseres Leben zu hoffen, nicht nur für sich selbst …
Komödie, I 2023, 118 min, Regie: Paola Cortellesi. Mit Paola Cortellesi, Valerio Mastandrea u.a.

► Eintritt: mit Filmclub-Ausweis sieben Euro, Eintritt ohne Filmclub-Ausweis elf Euro, Filmclub-Ausweis acht Euro.