Japan zeigt Interesse am Saterfriesischen
Saterland. Der Sprachwissenschaftler Stephen Laker plant ein größeres Publikationsprojekt zur saterfriesischen Sprache. Das teilt das Seeltersk-Kontoor in Ramsloh mit. Der gebürtige Engländer wohnt in Japan und arbeitet an der Kyushu-Universität in Fukuoka. Ihn interesseren vor allem die Unterschiede zwischen den drei saterfriesischen Mundarten. Für seine Forschung war Laker im Saterland, wo er sich ausführlich mit Menschen aus Strücklingen, Ramsloh und Scharrel über die Einzelheiten ihrer jeweiligen Variante des Saterfriesischen unterhielt.
Laker arbeitet eng mit den Sprachwissenschaftlern Bouke Slofstra von der Fryske Akademy im niederländischen Leeuwarden und Henk Wolf vom Seeltersk-Kontoor zusammen. „Wir sind ständig im Kontakt und entdecken immer neue, interessante Eigenschaften des Saterfriesischen“, betont Wolf. Es sei in den letzten Jahren eine internationale Forschungsgruppe entstanden, die sich mit dem Saterfriesischen beschäftigt und in der Stephen Laker eine wichtige Rolle übernehme.
An einigen japanischen Universitäten bestehe seit vielen Jahrzehnten ein großes Interesse den friesischen Sprachen, da diese eng mit dem Englischen verwandt seien, erläutert Wolf den Ansatz der Forscher. „Bisher stand bei den japanischen Wissenschaftlern jedoch das Westfriesische als größte der drei friesischen Sprachen im Fokus.“ Lakers Kollege Makoto Shimizu habe mit einem westfriesischen Grammatikbuch, das rund 800 Seiten umfasse, die bisher umfangreichste Beschreibung einer friesischen Sprache geliefert.