Die „Gezeiten 2025“ gehen an den Start

Bunderhee. Die Gezeitenkonzerte 2024 sind zwar vorbei, doch die Vorbereitungen für 2025 laufen, und die einzelnen Veranstaltungen setzen sich langsam wie ein Puzzle Stück für Stück zusammen. Davon berichteten die beiden Leiter des Festivals – Matthias Kirschnereit und Raoul-Philip Schmidt – bei einem Dankeschön-Konzert für die vielen Förderer der Gezeiten. Rund 140 von ihnen waren auf den Tammenshof in Bunderhee gekommen und bildeten das, was Landschaftspräsident Rico Mecklenburg die „Gezeiten-Familie“ nennt. Die vielfältige Unterstützung und der persönliche Einsatz so vieler Menschen seien ein „Riesenglück“. „Man hat gar keine Worte mehr für das, was da stattfindet“, fasste er seine positiven Empfindungen und die Erfahrung, dass die Zahlen bei den Förderern immer noch wachsen, zusammen.

Begrüßt wurden die Gäste im Freien vor einem Baumpanorama mit großem Teich. Bilder Karlheinz Krämer

Auch der Wirtschaftsbeauftragte der Gezeitenkonzerte, Dr. Jan Amelsbarg, schwärmte davon, dass durch die Förderer „die Wurzeln des Festivals wachsen“, der Rückhalt also immer kraftvoller werde. Matthias Kirschnereit, der an diesem Abend den musikalischen Anteil beisteuerte, betonte generell: „Die Gezeitenkonzerte stehen unter einem guten Stern!“

Alle Gäste haben Platz gefunden in der großen Diele. Alles ist in Ordnung! Matthias Kirschnereit und der Hausherr des Tammenshofes, Helmuth A. Brümmer

Er hatte unmittelbar vor Veranstaltungsbeginn einen neuen Vertrag unterschrieben, der ihm eine unbegrenzte Fortsetzung der Tätigkeit für die Ostfriesische Landschaft – sie ist Trägerin des Gezeiten-Festivals – zusichert. Die „Tinte unter dem Vertrag ist noch nicht trocken“, versicherte Rico Mecklenburg. Denn man musste die Unterzeichnung schnell durchführen, weil Kirschnereit noch in der Nacht zurück nach Hamburg fuhr – zum einen wegen seiner Verpflichtungen als Professor an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock, zum anderen wegen eines Konzertes in der Frauenkirche zu Dresden.

Sorgt für steten Zuwachs an Förderern: der Wirtschaftsbeauftragte der Gezeitenkonzerte Dr. Jan Amelsbarg

Sein Programm setzte Kirschnereit spontan zusammen – so schien es zumindest, obwohl jedermann klar war, dass der Pianist selbst Stücke, die er im Repertoire hat, immer wieder probt, ehe er sie bei einem öffentlichen Auftritt präsentiert. Chopins „Nocturne cis-Moll“ machte den Anfang, dann schwelgte Kirschnereit in Brahms-Walzern, ließ mit Claude Debussy „Spiegelungen“ über das Wasser huschen, glänzte mit einer Scarlatti-Sonate, brillierte mit zwei Préludes von Rachmaninow und tobte sich schließlich – zum nicht geringen Vergnügen der Gäste – bei der „Sturm-Etüde“ von Chopin aus.

Große Freude: Elise und Helmut Collmann, Matthias Kirschnereit und der Restaurantleiter des Tammenshofs, Tobias Reese

Die Gezeitenkonzerte des nächsten Jahres finden, so Kirschnereit und Schmidt, vom 16. Mai bis zum 13. Juli statt. Das Abschlusskonzert, das ist sicher, findet wieder auf dem Polderhof in Bunderhee statt. Und dessen Chef, Helmuth A. Brümmer, ließ es sich nicht nehmen, die Gäste im Tammenshof persönlich willkommen zu heißen.

Moderation lieber ohne Jackett

Wo das Auftaktkonzert stattfindet, sei noch nicht klar, erklärte Matthias Kirschnereit. Sicher ist jedoch, dass das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode zur Eröffnung spielt. Auf dem Programm: Beethovens „Eroica“, während der Pianist Mozarts Klavierkonzert Nr. 13 spielen wird. Die Göttinger Symphoniker werden zu einer „Last Night“ einladen – natürlich mit der „Hymne“ der Proms, Edward Elgars „Land of Hope and Glory“.

Musik für die Gäste in der großen Diele des Tammenshofes: Matthias Kirschnereit spielte Chopin, Debussy, Rachmaninow, Brahms, Scarlatti

Nach dem Erfolg in diesem Jahr soll es 2025 wieder einen Opernabend geben. Helge Schneider möchte – auf eigenen Wunsch – nochmals kommen. „Er hat sich bei uns wohlgefühlt“, begründet Schmidt. Publikumsliebling Daniel Hope hat seinen Auftritt ebenfalls angekündigt. Und es wird – in einem neuen Format – der Theaterpianist Clemens Sienknecht erwartet. Es kommen: die zwölf Bratscher des Elbphilharmonie-Orchesters, und Star-Tenor Julian Prégardien ist auch wieder dabei. Einer, der im nächsten Jahr nicht kommt, ist Grigory Sokolov. Ein Abstecher nach Leer passt 2025 nicht in seinen Tourneeplan. Aber es gibt ja noch 2026!

Hatte viele Gäste zu begrüßen: Landschaftspräsident Rico Mecklenburg