Online-Wörterbuch für bedrohtes Friesisch
Saterland / Leer. Menno Ehme Aden, Musiker und Musikpädagoge aus Leer, erstellt zurzeit ein Wörterbuch mit Vokabeln aus dem Saterfriesischen und den ausgestorbenen verwandten Mundarten, wie das Wangerooger Friesische und das sogenannte Wurstfriesische, das in der Umgebung von Cuxhaven gesprochen wurde. Diese Mundarten werden in der Sprachwissenschaft „Osterlauwersfriesisch“ genannt. Für seine Arbeit hat Aden eine Förderung von sowohl der Oldenburgischen als auch der Ostfriesischen Landschaft erhalten. Das teilt das Seelters Kontoor in Ramsloh mit.
Das Ostfriesische ist nicht zu verwechseln mit dem heutigen Plattdeutsch. Die Sprache wurde, so Menno Aden, früher vom Groninger Umland, über Ostfriesland, dem Oldenburger Friesland bis ins Land Wursten gesprochen. Nördlich von Aurich starb es Anfang des 19. Jahrhunderts aus, im Land Wursten im 18. Jahrhundert, und der Wangerooger Dialekt erlosch 1950 mit dem Tod des letzten Sprechers. Lebendig sei die Sprache heute nur noch im Saterland.
Zur besseren Veranschaulichung und thematischen Anregung entsteht zurzeit eine Online-Datenbank aller dokumentierten Dialekte inklusive der lebenden saterfriesischen Mundart. Auch Altfriesisch aus der Zeit des Mittelalters, Englisch und rekonstruierte Formen für die zwei Hauptdialekte Ems- und Weserfriesisch werden vergleichend dargestellt. Die Wörterlisten stellt Menno Ehme Aden, der sich für sein Buch „Über die friesische Sprache des osterlauwersfriesischen/ostfriesischen Kulturraumes“ bereits mit der Thematik beschäftigte, zusammen. Derzeit sind diese als App und auf einer Internetseite veröffentlicht worden. Aden: „Das Vokabular befindet sich im Aufbau und wird monatlich erweitert.“
► Die Sammlung kann eingesehen werden unter http://www.ostfriesisch.info oder http://www.eastfrisian.info