Erfolge, Tätigkeiten und ein „Pünktchen“
Emden. Erstmals sind bei der Larrelter Spööldeel alle Kartenkontingente für alle geplanten fünf Vorführungen ausverkauft, ehe noch eine Szene gespielt war. Das sagte der Vorsitzende des Larrelter Dorfvereins, Bernd-Thomas Martens, in seiner Begrüßung bei der Premiere in der Larrelter Turnhalle. Liegt es am neuen Stück „Love and Peace in ‚t Landratsamt“? Oder an der Pandemie, die man endgültig in den Bereich „Vergessen“ abschieben möchte? Bernd-Thomas Martens sieht das einfacher: „Wir sind eben gut, und das spricht sich herum.“

Dabei sei es nicht einfach, die vielfältigen Aufgaben unter einen Hut zu bringen. Die Spööldeel ist eine Sparte des Dorfvereins. Dieser kümmert sich um die Larrelter Mühle, um den riesigen Park von Cassens Villa, um Veranstaltungen in beiden Einrichtungen und um so manches Fest, das im Dorf veranstaltet wird.
Dabei haben allein schon die Vorbereitungen für die Aufführungen der Spööldeel es „in sich“. Rund 50 Mitglieder des Dorfvereins sind beteiligt, wenn es gilt, die Bühne zu bauen und auszustatten, Requisiten zu beschaffen, den Turnhallenboden abzudecken, Stühle und Tische zu platzieren und den Saal zu gestalten. Auch das abendliche Catering – traditionell werden Frikadellen angeboten – und die Getränkeausgabe müssen organisiert und personell bestückt werden, ebenso wie die Abendkasse. Die Freiwillige Feuerwehr, die die plattdeutschen Theaterabende stets sichert, bekam am Premierenabend einen Extraapplaus.

Neu ist der Einsatz eines Beamers, mit dem Bilder projiziert werden, die Erinnerungen an vergangene Veranstaltungen wachhalten und den Bühnenaufbau zeigen. Mangels geeigneter Projektionsflächen in der Turnhalle wurde an die Decke übertragen. „Aber das wird noch perfektioniert“, versprach Martens.

Als dann das Spiel losgehen sollte, entdeckte man im Publikum noch einen ganz ungewöhnlichen Gast: die 12-jährige Hundedame „Pünktchen“. Frauchen Julia Kruse, die den kleinen Terrier auch mit zur Arbeit ins Büro mitnimmt, hatte dem Hund einen bequemen Liegeplatz eingerichtet. In den Pausen ging es hinaus ins Freie. Aber das behagte dem zierlichen Tier nun überhaupt nicht. „Sie will immer schnell wieder ins Haus, weil sie trotz Mäntelchen friert“, sagt Julia Kruse. Zu hören war von dem Hund den ganzen Abend kein Laut. Denn „Pünktchen“ ist nicht nur wohlerzogen, sondern sie tat auch etwas, was man als Theaterbesucher besser nicht macht: sie legte sich schlafen.