Ein Film, der kontrovers diskutiert wurde

Emden. Am kommenden Dienstag, 22. Oktober, zeigt das Ostfriesische Landesmuseum im Rahmen seiner Ausstellung „Helma Sanders-Brahms – ihre Filme, ihr Leben“ um 19 Uhr den Film „Apfelbäume“ der gebürtigen Emder Regisseurin. Zu sehen ist er im Forum der Volkshochschule als vhs-Filmclub Spezial.

Mauerfall und deutsche Wiedervereinigung sind die Themen, die Helma Sanders-Brahms verarbeitet. Er sei „der erste kritische Film zu diesem Geschichtskapitel überhaupt“, heißt es in einer Pressemitteilung des Veranstalters. Bei seinem Erscheinen im Jahr 1992 – der Film lief damals unter anderem auf den Filmfestspielen in Cannes und auf dem Emder Filmfest – wurde er kontrovers diskutiert. Bis heute habe die Geschichte über zwei Liebende zur Zeit des Mauerfalls nichts an Aktualität eingebüßt.

Im Anschluss an die Filmvorführung folgt ein Gespräch mit Gästen – wie schon zuvor bei „Deutschland, bleiche Mutter“ und „Shirins Hochzeit“. Als Gäste zugesagt haben Professor Dr. Anne Sanders, Tochter der Filmemacherin und Darstellerin in „Apfelbäume“, sowie Christoph Lütkehaus, der in der ehemaligen DDR aufwuchs und heute in Emden lebt. Moderiert wird der Abend von Ute Lipperheide.

Zum Inhalt: Vor der romantischen Kulisse des havelländischen Apfelanbaugebiets lernen sich die DDR-Bürger Lena und Heinz kennen – und verlieben sich ineinander. Doch ihre Beziehung wird durch den Vorsitzenden der Gärtnerischen Produktionsgenossenschaft Sienke auf eine harte Probe gestellt: Nicht nur, dass er eine Affäre mit Lena beginnt, er ist auch Schuld an Heinz′ Spitzeldiensten für die Stasi. Nach dem Mauerfall droht Sienke erneut, wenn auch auf andere Weise, die Zukunft der Obstbauern zu zerstören: Er hat seine Anteile an den gemeinschaftlichen Ländereien als Baugrund verkauft, wodurch den Apfelbauern die Lebensgrundlage verloren geht.

► Eintritt: vier Euro, für Filmclub-Mitglieder zwei Euro