Schon beim ersten Lesen viel gelacht

Emden. Die Friesenbühne hat sich als nächstes Stück eine Komödie ausgewählt, die maritim zu verorten ist. „De oll Mann un de Dragona“ führt auf einen Leuchtturm in der Nordsee. Dort lebt Jan (Steffen Wulff), der über die selbst gewählte Einsamkeit ganz glücklich ist. Denn mit Menschen hat er Probleme, und falls es doch zu einer Begegnung kommt, erweist er sich als wenig liebenswerter Zeitgenosse. Seine ruppige Art halten auf Dauer nur seine Mutter (Gitta Nörtker) und sein Freund Hein (Dajo Kaiser) aus. Doch dann passiert etwas, das sein Leben grundsätzlich verändern könnte. Er fischt nämlich eine Frau (Alice Köppen) aus dem Wasser – und damit beginnt seine langsame Wandlung …

Regisseurin Diana Groenewold gibt letzte Anweisungen: Alice Köppen und Steffen Wulff als Ina und Jan wissen Bescheid. Bilder: Wolfgang Mauersberger

Der Dreiakter von Werner Landauer konzentriert sich auf die beiden Rollen von Jan und der „Dragona“ Ina. Mutter und Hein sind im wesentlichen durch ihre Stimmen präsent, denn der Kontakt zwischen Leuchtturm und Festland wird vor allem telefonisch gehalten. Dafür haben die Bühntjer eine interessante Kommunikationstafel gebastelt, die optisch im Mittelpunkt des Bühnenbildes zu finden ist. „Mitspielen“ darf dieses Mal auch ein anderes Objekt, das zweckentfremdet wird: die Wendeltreppe, die den Spielern sonst den Zugang zur Umkleide ermöglicht. Nun wird sie als Zuwegung zur Befeuerung genutzt. Der neue Bühnenmeister, Reinhard Bruns, findet das „Klasse!“, weil nun endlich ein integraler Bestandteil des Bühnenhauses zu sehen sein wird.

Sind eigentlich befreundet, können sich aber dennoch mächtig übereinander aufregen: Jan und Hein (Steffen Wulff und Dajo Kaiser)

Bei der Suche nach einem neuen Stück habe man sich einen Verlag gesucht, den man sonst weniger nutze, sagt Diana Groenewold, die die Komödie inszeniert. Und sie hat damit wohl einen Volltreffer gelandet. „Schon beim ersten Lesen haben wir viel gelacht und uns auf die Proben gefreut“, sagt sie. Allerdings musste der Text zunächst ins Niederdeutsche übersetzt werden. Das erledigte Bühnenleiterin Birgit Frerichs. Karl-Peter Frerichs organisiert den Technikraum, der dieses Mal wegen der vielen „Telefonate“ besonders gefragt ist.

Kleine Plauderei zwischendurch: Dajo Kaiser, Gitta Nörtker und Alice Köppen

Weiterhin sind an der Produktion beteiligt: Reiner Vogt und Helmuth Zimmermann als Bühnenbauer, Inse Nörtker als Inspizientin und Johann Bednorz als Stöhnpahl.

► Die Aufführungstermine: 1. bis 3. November, 7. bis 10. November, 14. bis 17. November, 21. bis 23. November. Beginn ist von Donnerstag bis Sonnabend um 20 Uhr, Sonntag um 16 Uhr
► Eintritt: 13 Euro, Reservierung unter www.friesenbuehne.de oder Kulturevents Emden

Jan und seine Meerjungfrau Ina, die sich gerne angiften