Vortrag über die „Moor-SA“

Aurich. Am Montag, 4. November, findet um 19.30 Uhr im Forum der Ostfriesischen Landschaft am Georgswall 1 in Aurich der Vortrag „Die ‚Moor-SA‘ – Siedlungspolitik und Strafgefangenenlager im Emsland 1934 bis 1942“ statt. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Landeskundliche Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands“ wird er gemeinsam von der Landschaftsbibliothek und dem Niedersächsischen Landesarchiv – Abteilung Aurich organisiert.

Die „Moor-SA“ waren die Wachmannschaften der nationalsozialistischen Strafgefangenenlager im Emsland

Als Referenten konnten die Veranstalter Dr. David Reinicke aus Celle gewinnen. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und legt in seinem Vortrag den Fokus auf die Wachmannschaften der nationalsozialistischen Strafgefangenenlager im Emsland. Die Bezeichnung „Moor-SA“ gaben sich die Wachmannschaften ursprünglich selbst. Damit unterstrichen die SA-Männer ihren Anspruch, die Gefangenen durch Zwangsarbeit in einem großangelegten Siedlungsprojekt zu „erziehen“. Dies führte zu einer umfassenden Gewaltpraxis, der die aus regulären Gefängnissen und Zuchthäusern kommenden Häftlinge ab 1934 ausgesetzt waren.

Die „Moor-SA“ inszenierte sich als Gemeinschaft, die eine völkisch geprägte Modernisierung der Region vorantrieb. Ihre vermeintlichen Erfolge konnte sie lange erfolgreich gegenüber der lokalen Bevölkerung propagieren. Gleichzeitig entfaltete sie gegenüber den SA-Männern selbst die Verheißung, dass sie als zukünftige Siedler von ihrer Zugehörigkeit zur „Moor-SA“ profitieren sollten.

► Auskünfte: Landschaftsbibliothek unter Tel. 0 49 41 / 17 99 39
► Eintritt: fünf Euro