Zwei Sportler und die Kultur
Emden. Das Ambiente an der Wänden des Kunsthallen-Atriums ist sprechend. Beim Talk „Auf ein Bier mit …“ im Rahmen des regelmäßigen „Langen Kunstabends“ der Kunsthalle Emden standen die „Sky Swimmer“ von Katherine Bradford quasi sinnbildlich für das Thema des Abends. Es sollte um Kultur und Sport gehen. Geladen war der Kickers-Cheftrainer Stefan Emmerling (Jahrgang 1966). Als Gegenüber fungierte der neue kaufmännische Kunsthallen-Vorstand Christian Rose (Jahrgang 1977), ein ehemaliger Bundesliga-Handball-Profi.
Wie verknüpft man unter diesen Vorgaben die Themen Sport und Kultur miteinander? Zunächst einmal – trotz der Bradford’schen Wasserbilder – gar nicht. Denn Emmerling erklärte ohne Wenn und Aber: „Mich hat immer nur Fußball interessiert.“ Rose, gebürtiger Coburger, hingegen hatte sich, wie er selber sagte, nach dem Ende seiner sportlichen Karriere bewusst für eine beruflich neue Ausrichtung als Kommunikationskaufmann entschieden. Die Entscheidung für eine Bewerbung bei der Kunsthalle sei rein „aus dem Bauch heraus“ erfolgt. Seit dem 1. Juli 2024 ist Rose in Emden im Amt.
Emmerling hatte es anders herum gemacht. Der gebürtige Heidelberger erlernte zunächst einen handwerklichen Beruf, ehe er ihn gegen den Fußball eintauschte – zunächst als aktiver Spieler, seit 2002 als Trainer. Zwischen Rose und Emmerling gab es – wie das Gespräch erwies – mehr Gemeinsamkeiten im Sport als zwischen Emmerling und der Kultur.
Doch dann schälten sich Schnittstellen heraus – in den Bereich Etats, Kreativität, Veränderungen, Umgang mit Menschen, das stete Bemühen um junge Leute. Bei Emmerling kommt der Zwang zum Erfolg hinzu, das Trainieren von Fußballern, die allesamt im Beruf stehen und nicht unbeschränkt Zeit haben. Verbindend war übrigens die Getränke-Wahl. Beide machten dem Motto des Talks alle Ehre und wählten Bier.