Menschenbilder im Kunsthaus

Leer. Die Winterausstellung des Kunsthauses Leer widmet sich ganz dem künstlerischen Schaffen von Zoppe Voskuhl (1955 bis 2019). Das teilt die Leiterin des Kunsthauses, Susanne Augat, mit.

Der gebürtige Ostfriese habe sich zeit seines Lebens mit der Darstellung des Menschen befasst. „In den Medien Malerei, Zeichnung, Druckgrafik und Skulptur befragte er das menschliche Dasein stets aufs Neue und entwickelte dabei sehr persönliche, narrative Bildwelten in den Werkgruppen Braunbilder, Neubilder und Rüdibilder“, erläutert Susanne Augat. Die Schau präsentiere Auszüge aus den drei Werkreihen und erinnere mit 70 Exponaten an den vielseitigen Künstler, der 2025 siebzig Jahre alt geworden wäre.

Zoppe Voskuhl daterte sein Gemälde „Wunderland“ nicht. Öl auf Leinwand, Bild: Jürgen Bambrowicz, © Kunsthaus Leer

Zoppe Voskuhl wurde 1955 in Rhauderfehn geboren und studierte von 1978 bis 1984 an der Hochschule für Kunst und Musik in Bremen. 1983 war er Träger des Bremer Förderpreises für Bildende Kunst. Nach dem Studium und noch einigen Jahren in Bremen ging er 1988 nach Paris. Weitere Lebensstationen waren Hannover (1992 bis 1995) und Berlin (1995 bis 2019), wo er 2019 verstarb. Zoppe Voskuhl stellte national und international sowie in Ostfriesland aus.

Ausgehend von der gestischen Malerei des Informel schuf Zoppe Voskuhl während seiner Zeit in Paris (1988 bis 1991) seine ersten größeren „Braunbilder“, die sich durch einen dunklen, unbestimmten Bildraum mit darin agierenden schattenhaften Figuren auszeichnen. Bei den Neubildern griff er auf tradierte Motive und Themen der Kunstgeschichte zurück mit dem Ziel, „der klassischen Malerei neue Aspekte abzugewinnen.“ Es entstanden zumeist ruhevolle, farbenreiche Gemälde mit Figuren in harmonischen Landschaften. Gänzlich anders bietet sich dagegen die burleske Rüdi-Welt dar. Getreu dem Motto „Ich male alles“ erfand der Künstler Rüdi, eine koboldartige Figur mit großem Kopf und dünnen Gliedmaßen, die gemeinsam mit ihren Gefährten menschliche Verhaltensweisen, Gefühle, Leidenschaften und Sehnsüchte auf spielerische, humorvolle Weise versinnbildlicht.

► Die Eröffnung findet am Freitag, den 29. November, um 18 Uhr, im Kunsthaus Leer statt. Die Ausstellung kann bis zum 9. Februar 2025 jeweils Dienstag bis Donnerstag sowie sonntags von 14 bis 17 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei.