Ein Ostfriese in Indien

Aurich. Am Montag, 2. Dezember, findet um 19.30 Uhr im Forum der Ostfriesischen Landschaft am Georgswall 1 in Aurich der Vortrag „Ein Ostfriese in Indien – Aus den Briefen von Hilko Wiardo Schomerus während seiner Zeit als Missionar der Leipziger Missionsgesellschaft in Indien (1902 bis 1912)“ statt. Darauf verweist die Pressestelle der Ostfriesischen Landschaft. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Landeskundliche Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands“ wird der Vortrag gemeinsam von der Landschaftsbibliothek und dem Niedersächsischen Landesarchiv – Abteilung Aurich organisiert.


Kirsten Hoffmann ist stellvertretende Leiterin der Abteilung Aurich des Niedersächsischen Landesarchivs und informiert an dem Abend, welche Erkenntnisse die private Korrespondenz von Hilko W. Schomerus über seine Zeit in Indien ermöglicht. Neben seinen wissenschaftlichen Bemühungen thematisiert Schomerus in seinen Briefen eindringlich das Leben als Missionar in Indien mit all seinen Herausforderungen. So schreibt er auch über die Auseinandersetzung zwischen der jüngeren Generation der Missionare und dem Leiter der Leipziger Mission, die mehrere Austritte zur Folge hatte und Schomerus‘ fortdauernde kritische Distanz zur Leipziger Missionsgesellschaft begründete.

Der aus einem alten Pastorengeschlecht aus Marienhafe stammende Hilko W. Schomerus (1879 bis 1945), Professor für Religionsgeschichte und Missionswissenschaft an der Universität Halle, galt zu seiner Zeit als einer der profundesten Kenner der Philosophie und Religion Südindiens. Dies wird in allen Nachrufen ausführlich gewürdigt. Die zehn Jahre hingegen, die er als Missionar in Indien verbrachte, werden zwar erwähnt, aber nicht näher beleuchtet. Doch gerade die in diesen Jahren erworbenen ausgezeichneten Kenntnisse der tamilischen Alltags- und Literatursprache waren grundlegend für seine spätere akademische Karriere.

► Eintritt: fünf Euro