Strategien für neue Forschungsvorhaben
Aurich. Gibt es ein Wort, das die halbjährlich stattfindende Versammlung der Ostfriesischen Landschaft am Sonnabend (30. November) beherrschte, so war es der Begriff „Projekt“. Davon sind eine ganze Reihe in Planung.
Neue Projekte stehen in Fülle an. Das sei, so Mecklenburg ganz wesentlich dem Einsatz des Direktors der Ostfriesischen Landschaft, Dr. Matthias Stenger, geschuldet, der sich für die Beschaffung von Projektmitteln eingesetzt habe – und damit auch für mehr Mitarbeiter. Insbesondere benannte Mecklenburg ein Gemeinschaftsprojekt, das mit der Ostfriesland Tourismus GmbH (OTG) realisiert werden soll: „KulTour-Innovationen für Ostfriesland“. Die beiden Projektpartner wollen innovative Strategien entwickeln, um Ostfriesland „als grüne Kulturregion und smarte Reisedestination“ fortzuentwickeln.
Bei der Museumsfachstelle angesiedelt ist das zweijährige Projekt „Die Sammlungen des Museumsverbundes Ostfriesland – ins Licht gerückt“. Verbunden mit diesem Vorhaben sind mehrere Fortbildungsveranstaltungen, die auch weiteren Museen in Ostfriesland zugute kommen sollen. „Digitales Gedächtnis Ostfrieslands“ ist ein weiteres Projekt, das bei der Volkskunde angesiedelt ist.
Förderzusagen gibt es auch für die Fallstudie „NS-Täter – Eine Fallstudie zur Herrschaftspraxis der NSDAP im regionalen Raum“. Verantwortlich ist hier die Landschaftsbibliothek. Das Forschungsprojekt wird gemeinsam mit der Universität Oldenburg durchgeführt und ist zugleich ein auf vier Jahre angelegtes Promotionsvorhaben.
Die Landschaftsbibliothek hat ein weiteres Projekt aufgelegt, für die die Förderung steht, wie die Vorsitzende des Wissenschaftsausschusses, Antje Harms, sagte. Es handelt sich um die Herausgabe der Tagebücher des Astronomen Davis Fabricius. Die Dokumente werden seit zehn Jahren für den Druck vorbereitet. Nun soll eine Prachtausgabe erscheinen und dem Fachmann wie dem Laien „neue Einblicke in die astronomischen Beobachtungen des 16. Jahrhunderts ermöglichen“, wie Antje Harms mitteilte.
Harms verwies auch auf einige kleinere Projekte, die für das nächste Jahr vorbereitet werden. Wie KiE bereits berichtete, geht es dabei um eine Tagung zur Sturmflut von 1825, um das Kriegsende 1945 und um den Historiker und Gründungsrektor der Universität Groningen, Ubbo Emmius, dessen Todestag sich im nächsten Jahr zum 400. Mal jährt.
Auch die Archäologie ist mit Projekten beschäftigt. Bei dieser Abteilung der Ostfriesischen Landschaft steht ein institutsübergreifendes Projekt zur römischen Kaiserzeit zur Entscheidung an. Auch die Textilien der Moorleiche von Bernuthsfeld sollen im Rahmen eines eigenen Projektes erforscht werden. Grenzübergreifend angelegt ist ein weiteres Projekt zum Thema „Radbod – Völkerwanderungszeit und Frühmittelalter“, das gemeinsam mit den Niederlanden durchgeführt werden soll.
Bereits begonnen hat ein vom Land Niedersachsen gefördertes Projekt zu Grabsteinen, Grabsteintrümmern und Sarkophagen aus Emden (KiE berichtete im Rahmen des letzten Emder Kulturausschusses).