Zwei Kulturen – ein Konzert

Leer. In der Lutherkirche in Leer findet am 12. Januar um 17 Uhr ein Konzert statt, das zwei höchst unterschiedliche Kulturen vereint: deutsche und koreanische Traditionen. Ausführende sind Kirchenmusikdirektor Johannes Geßner, seine südkoreanische Frau, die Sopranistin Hae-Min Geßner sowie Hae-Jin Gang, Absolventin der renommierten Hanyang-Universität in Seoul.

Hae-Jin Gang an der Geomungo. Bild: privat

Hae-Jin Gang spielt im Konzert die Geomungo, eine sechssaitige Wölbbrettzither, die in ihrer heutigen Form bereits seit dem 7. Jahrhundert gespielt wird und über viele Jahrhunderte wichtiger Teil der höfischen Musik Koreas war. Zudem stehen Bearbeitungen deutscher Kunst- und Volkslieder, als auch traditionelle koreanische Musik auf dem Programm.

Zudem werden Eigenkompositionen des Leeraner Kirchenmusikers präsentiert. 2018 komponierte Johannes Geßner einen Liederzyklus mit Vertonungen von Lyrik aus dem unmittelbaren Umfeld der koreanischen Widerstands- und Unabhängigkeitsbewegung während der japanischen Besatzung (1910 bis 1945). Da die japanische Kolonialmacht versuchte, die koreanische Sprache und Kultur aus der Öffentlichkeit zu verbannen, war allein das Dichten der Texte schon ein Akt des Widerstands. Daher auch der Titel des Zyklus, „Songs of Independence“.

Die Uraufführung der Lieder erfolgte im Januar 2019 in Seoul. Eine geplante Konzerttournee in Deutschland 2020 fiel der Corona-Pandemie zum Opfer, fanden jedoch bis zu diesem Zeitpunkt viel Beifall des deutschen Publikums.

► Eintritt: frei