Ein schottischer Designer und der Japonismus

Emden. Die Kunsthalle Emden lädt am 13. März um 18 Uhr zu einer Lesung der Autorin Karen Grol ins Atrium ein. Grol stellt ihren biographischen Roman „Mackintoshs Atem“ über den Architekten, Designer, Kunsthandwerker und Maler Charles Rennie Mackintosh (1868 bis 1928) vor. Die Lesung steht im Zusammenhang mit der aktuellen Ausstellung über die Künstlerin Leiko Ikemura. Das teilt die Pressestelle der Kunsthalle mit.

Autorin Karen Grol. Bild: privat

Als wichtiger Vertreter der Arts and Crafts Bewegung im Jugendstil habe sich Mackintosh für den Japonismus, den Einfluss japanischer Kunst auf die westliche Kunstproduktion, begeistert und dem modernen Design wichtige Impulse gegeben. Doch die Nachfrage nach seiner Arbeit, obwohl hochgelobt von Kollegen wie internationalen Magazinen, sei gering geblieben.

Nach Stationen in London und Frankreich sei er auf die Insel zurückgekehrt. 1927 wurde bei Mackintosh Zungenkrebs festgestellt. Am 10. Dezember 1928 starb er mit nur 60 Jahren. Sein Nachlass wurde als wertlos eingestuft und für ein paar Pfund verkauft. Schon nach Mackintoshs Tod war ein Mahagoni-Sekretär für 21 Pfund verkauft worden, der 1979 für eine Million Pfund zurückerworben wurde. „Heute wird sein künstlerisches Erbe weltweit bewundert und in Schottland sorgfältig gepflegt. Seine streng gestalteten Stühle mit hoher Lehne sind Design-Ikonen und werden bis in die Gegenwart nachgebaut“, heißt es in der Mitteilung.

Die Autorin Karen Grol (Jahrgang 1964) ist Mitglied der Freunde der Kunsthalle Emden e.V. und liest aus ihrem Künstlerroman begleitend zur aktuellen Ausstellung „Leiko Ikemura. Floathing Spheres“ (bis 11. Mai). Nach einem Berufsleben als Ingenieurin, IT-Leiterin einer Buchdruckerei und schließlich Beraterin bei einem großen deutschen Softwarekonzern gründete sie 2006 den Verlag Stories & Friends. „Mackintoshs Atem“ ist ihr erstes eigenes schriftstellerisches Projekt.

► Eintritt: frei für Mitglieder der Freunde. Nichtmitglieder zahlen fünf Euro