Eine japanische Sichtweise der Schönheit

Emden. Am Sonntag, 23. März, um 14 Uhr, lädt die Kunsthalle Emden dazu ein, bei einem Vortrag von Anna Sanner das japanische Konzept des Wabi-Sabi kennenzulernen. Die Teilnahme ist im Eintritt enthalten und für Freunde der Kunsthalle frei, eine Reservierung ist nicht erforderlich.

Referiert im Rahmen der aktuellen Ausstellung „Leiko Ikemura. Floating Spheres“: Anna Sanner

Sanner nimmt das Publikum mit auf eine sinnliche Geistesreise durch eine japanische Tradition der Ästhetik, die in ihrem Ursprungsland als „schwer zu erklären“ gilt. Wabi-Sabi, verrät sie, ist eine traditionelle japanische Sichtweise der Schönheit, durch die man die Welt neu entdeckt. Die Veranstaltung war ursprünglich für den 19. Januar angekündigt, doch ein Unfall auf der Bahnstrecke verhinderte die Anreise der Autorin. Der Vortrag erfolgt im Rahmen der aktuellen Ausstellung „Leiko Ikemura. Floating Spheres“.

Anna Sanners Biographie macht deutlich, warum sie diesen komplexen Begriff so kompetent erklären kann: geboren 1980 in Hannover, studierte sie Japanologie in Schottland und Japanisch in England. Nach dem Studium verbrachte sie fünf Jahre als Lehrerin, Übersetzerin, Dolmetscherin, Show-Ninja und Gogo-Girl in Japan, dann ein Jahr als Zirkuslehrerin in einem Künstler-Ökodorf im hawaiianischen Dschungel. Unter anderem veröffentlichte sie im Herbst 2022 „Wie man in Japan Ninja wird“.

Heute lebt Anna Sanner als freiberufliche Dolmetscherin, Übersetzerin und Autorin wieder in ihrer Heimatstadt Hannover. Sie hat Gedichte in Anthologien veröffentlicht und bekam 2019 den 3. Preis beim Bonner Literaturpreis für die Kurzgeschichte „Winteranfang“. Ende 2021 erhielt sie im Rahmen des Programms Neustart Kultur das Translasien-Stipendium für Übersetzer asiatischer Literatur.