Acht Museen und ihre kolonialen Sammlungen

Emden. Fachleute aus acht Museen treffen sich am 26. März in der Kunsthalle Emden zu einem Workshop, um über den Umgang mit Sammlungsobjekten aus kolonialen Kontexten zu beraten. Die Veranstaltung (10.45 bis 17 Uhr) bildet den Abschluss eines sogenannten Erstchecks, den der Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e. V. gemeinsam mit dem Netzwerk Provenienz-Forschung in Niedersachsen im Jahr 2024 initiiert hat. Die Bearbeitung des durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projekts erfolgte durch den Ethnologen Dr. Sebastian-Manès Sprute.

Tagungs-, aber auch Untersuchungsort: die Kunsthalle. Bild: Kunsthalle Emden

Das Projekt ist das erste dieser Art in Niedersachsen, teilt der Museumsverband mit. Beteiligt waren acht Museen aus dem gesamten Bundesland, nämlich das Fehn- und Schifffahrtsmuseum Westrhauderfehn, das Küstenmuseum Wilhelmshaven, das Deutsche Marinemuseum, die Naturforschende Gesellschaft zu Emden von 1814, die Kunsthalle Emden – Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo, das Ostfriesisches Teemuseum Norden, das Goslarer Museum und das Museum Nienburg.

Ziel des Projekts war, insgesamt circa 600 Objekte aus Subsahara-Afrika und deren mögliche koloniale Herkunftskontexte zu identifizieren, zu dokumentieren und somit weiteren Forschungsbedarf auszuloten. Bisher angenommene regionale und kulturelle Zuschreibungen oder überlieferte Geber sollten erstmals überprüft, mögliche Erwerbsumstände in kolonialen Kontexten in den Blick genommen und geklärt werden, ob sich unter den zu untersuchenden Beständen menschliche Überreste oder geheim-sakrale Objekte befinden.

Im Rahmen des Abschlussworkshops wird Sprute seine Ergebnisse öffentlich präsentieren. Anschließend sollen diese und sich daraus ergebenden nächsten Schritte oder ggf. Nachfolgeprojekte mit Fachleuten sowie der interessierten Öffentlichkeit diskutiert werden.

► Teilnahme: kostenlos. Auch Nicht-Fachleute sind willkommen. Nötig ist eine Anmeldung bis zum 21. März unter https://www.mvnb.de/museumsverband/museumsschule/seminare

► Das Programm:
10.45 Uhr – Ankunft
11.15 Uhr – Begrüßung
11.30 Uhr – Dr. Sebastian-Manès Sprute: Erstcheck zu Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten (Subsahara-Afrika) in acht niedersächsischen Museen und Sammlungen – eine erste Bilanz
12.30 Uhr – Fragen und Diskussion
13.00 Uhr – Mittagspause
13.45 Uhr – Statements und Bilanz der Erstcheck-Häuser
14.15 Uhr – Podiumsdiskussion: Nach dem Erstcheck – wie geht es nun weiter?