Vergessene Literatur als Lebensaufgabe

Emden. Der Handel mit Büchern wird immer kurzlebiger. Immer schneller werden neue Bücher auf den Markt geworfen. Doch was ist mit jenen Büchern, die qualitativ hochwertig, aber im Handel kaum noch zu bekommen sind? Solch „vergessener Literatur“ des 20. Jahrhunderts widmet sich das Kölner Ehepaar Petra und Joke Frerichs. Am 20. März stellen sie um 19 Uhr in der Johannes a Lasco Bibliothek exemplarisch einige „Schätze“ ihrer Sammlung vor.

Klaus Frerichs mit den Büchern von Bruder und Schwägerin, die das Paar zu literarischen Themen verfasste

Petra Frerichs (Jahrgang 1947) ist promovierte Germanistin, Joke Frerichs (Jahrgang 1945) – ebenfalls promovierter – Politologe. Beide haben in einem Forschungsinstitut für Soziologie gearbeitet. Seit Beginn ihres Ruhestandes widmen sie sich ganz der Literatur. Einige Erträge dieser Beschäftigung, die die Frerichs‘ inzwischen in unzähligen Büchern dokumentiert haben, wollen sie jetzt in Emden vorstellen. Veranstalter des Abends ist die Gesellschaft der Freunde der Johannes a Lasco Bibliothek.

„Für meinen Bruder und meine Schwägerin ist das eine Lebensaufgabe geworden“, sagt Klaus Frerichs, Vorstandsmitglied der „Freunde“. Das Paar habe in Emden bereits einen Leseabend veranstaltet. Das war 2016, und es ging um den Schriftsteller Dieter Wellershoff. Eine geplante zweite Veranstaltung fiel der Corona-Pandemie zum Opfer. Nun – im dritten Anlauf – stellen Petra und Joke Frerichs vier Bücher vor, die sie zu den „verlorenen Schätzen“ zählen. Welche das sein werden, soll eine Überraschung bleiben, die erst am Veranstaltungsabend preisgegeben wird.

Die „Bücherstube am Rathaus“ hält wieder einen großen Büchertisch bereit. Wem das Angebot dabei nicht groß genug ist, kann darauf rechnen, dass die Bücherstube bei der Beschaffung besonderer Literatur behilflich ist. Zudem wird, quasi als „pädagogische Ermutigung“, auf Beschaffungsmöglichkeiten über Antiquariate hingewiesen. Ein weiterer Hinweis ist die Website „buchhai.de“, über die auch vergriffene Bücher angeboten werden.

► Eintritt: frei

► Die Gesellschaft der Freunde der Johannes a Lasco Bibliothek wurde 1997 gegründet. Sie kümmert sch um den kontinuierlichen Ausbau der Sammlungen und deren konservatorische Pflege. Der Verein finanziert Buchrestaurierungen, bietet gesellige Bücherrunden, Vorträge, Lesungen an. Vorsitzender ist der ehemalige Gymnasiallehrer Harald Groenewold. Neue Mitglieder sind stets willkommen. Kontakt: Tel. 0 49 50 / 1492 oder Mail harald.groenewold@t-online.de