Reise durch das Land der aufgehenden Sonne
Emden. Am letzten langen Kunstabend während der Ausstellung der japanischen Künstlerin Leiko Ikemura erwartet die Gäste vor Beginn der Führung (18 Uhr) eine Lesung. Um 17 Uhr startet das abendliche Programm. „Autorin Anna Sanner nimmt das Publikum mit auf eine unterhaltsame Reise durch das Land der aufgehenden Sonne, die Welt der sogenannten Schattenkrieger und das Labyrinth der eigenen Gefühlswelt“, heißt es in einer Pressemitteilung der Kunsthalle.. Anna Sanner ist bereits zum zweiten Mal zu Gast, nachdem das Publikum ihres Vortrags im März zum ästhetischen Konzept des Wabi-Sabi mehr über ihr Leben in Japan erfahren wollte.
Der Klappentext des Buches verrät, worum es geht: Anna Sanner liebt Japan. Aber liebt Japan sie auch? Nach ihrem jahrelangen Studium von Sprache, Kultur und Kampfkunst will sie, so die Kunsthalle in ihrer Vorankündigung, das Herz des Landes ergründen und zieht nach Osaka. Doch als es ist gar nicht so einfach, den kurvenreichen Weg hinter Japans lächelnder Maske zu finden: Der Verhaltenskodex ist komplex, das System patriarchalisch und Sanners Job als Lehrerin frustrierend. Unverhofft tut sich für Anna die Gelegenheit auf, eine Ausbildung zum Ninja zu machen. Sie stürzt sich voller Entschlossenheit ins Abenteuer – um bald festzustellen, dass der Weg immer verschlungener wird, je tiefer sie in die japanische Kultur einzutauchen versucht.
Anna Sanner, geboren 1980 in Hannover, ist seit Kindertagen sprachbegeistert und interessiert an Länder und Kulturen. Als Teenager entdeckte sie Zen als Orientierungshilfe für ihr Leben, schrieb viel und ließ sich bei einer Reise des Mädchenchors Hannover nach Japan von der begleitenden deutschen Dolmetscherin faszinieren.
Als sie nach dem Abitur vor der Frage nach ihrem weiteren Lebensweg stand, inspirierte sie der ebenso verträumte wie zielgerichtete Blick eines Frauenportraits von Kitagawa Utamaru an der Wand ihres elterlichen Wohnzimmers. Sie empfand einen schicksalhaften Bund mit Japan . Während des Japanologie-Studiums erlernte sie Karate bis zum Schwarzgurt, im anschließenden Dolmetscher- und Übersetzerstudium auch Aikido, und betrat schließlich den Doppelweg der Schreib- und Kampfkunst, auf dem sie noch heute unterwegs ist. Inzwischen lebt sie mit Mann, Tochter und Sohn in Hannover und arbeitet als freie Dolmetscherin, Übersetzerin und Autorin.