Ein Japaner mit einer Passion für alte Orgeln
Groothusen. Er ist jeden Abend bei den Konzerten des Krummhörner Orgelfrühlings dabei, hilft hier, unterstützt dort – und genießt die Konzerte auf den historischen Orgeln: Wataru Ono. Der junge Japaner studiert seit dem Herbst 2021 in Leipzig das Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Dabei ist der 28-Jährige studierter Chemiker. Nach dem Bachelor-Abschluss in seiner Heimat stand er vor der Frage: mit dem Fach Chemie weitermachen oder etwas anderes ausprobieren? Interesse an Sprachen hatte er schon immer, und Deutsch hatte er in Japan schon einige Jahre lang aus Neigung gelernt.

Durch ein zweijähriges Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) konnte Wataru Ono seinen Wunsch, in Deutschland zu studieren, realisieren. Doch nach Ablauf der Frist sollte es für ihn weitergehen. Er plante, sein Studium in Deutschland zu verlängern und seinen Master zu machen. Also übernahm er Jobs und arbeitete als studentische Hilfskraft an seiner Uni.
Wataru Ono hat ein sehr spezielles Hobby. Und das brachte ihn nunmehr zum dritten Mal nach Ostfriesland. Er liebt historische Orgeln. „Und da ist Ostfriesland mit seiner Vielzahl historischer Orgeln genau die richtige Empfehlung“, sagt der Student, der in seiner Heimat bereits Klavier-und Orgelunterricht genossen hatte.
Nun ging er wieder auf die Reise in den Norden, um die alten Orgelschätze im Rahmen des diesjährigen Orgelfrühlings live zu erleben. Eine Unterkunft in Emden war schnell gefunden. Für die Fahrt zu den Krummhörn-Dörfern hatte er sich eine praktische Möglichkeit des Transports ausgedacht: das Fahrrad. Doch schon am ersten Konzertabend in Uttum ergaben sich freundliche Kontakte. Jetzt hat er täglich eine Mitfahr-Gelegenheit und gesellt sich ganz selbstverständlich zum Team des Orgelfrühlings an der Verkaufstheke. Für Wataru Ono ist sicher: „Ich möchte in Deutschland bleiben. Es gibt hier so viel Kulturelles zu entdecken.“