Über Schwimmdachhäuser, Uhren und Kunst
Carolinensiel. Das Deutsche Sielhafenmuseum Carolinensiel bietet in dieser Woche einen Vortrag, Führungen und eine Ausstellungseröffnung an.
● Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „freitags im Museum“ referiert der Hausforscher Dr. Volker Gläntzer am Freitag, 16. Mai um 19 Uhr im Deutschen Sielhafenmuseum in Carolinensiel über die Besonderheit der sogenannten Schwimmdachhäuser. Der Vortrag findet in der Sielscheune der Alten Pastorei, Pumphusen 3 statt.

Es gibt auf der Insel Spiekeroog in vier alten Häusern ein besonderes Haus- und Dachgerüst, das ein Schwimmdach sein soll. Die gesamte Dachkonstruktion kann demnach bei Sturmfluten vom Hausgerüst gelöst werden, damit sich Personen mit ihrem Hab und Gut auf das Dach retten und auf diesem wie auf einem Floss an die sichere Küste treiben können. Solche Häuser lassen sich auch immer in Küstennähe des Harlingerlandes und des Wangerlandes nachweisen. So sind oder waren auch einige Häuser in Carolinensiel und Friedrichsschleuse – darunter die Schifferkneipe „Zur Seemanns Ankunft“ – sogenannte Schwimmdachhäuser. Dr. Gläntzer hat zu dem Phänomen der Schwimmdachhäuser interessante Erkenntnisse zusammengetragen und stellt diese in seinem reich bebilderten Vortrag in der Alten Pastorei vor. Eintritt: sechs Euro, vergünstigt im Vorverkauf unter www.carolinensiel.de oder Tel. 0 44 64 / 8 69 30
● Am Internationalen Museumstag am 18. Mai ist das Sielhafenmuseum von 11 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Ab 12 Uhr bieten die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen in der Schifferkneipe des Kapitänshauses Ostfriesentee und selbstgebackenen Kuchen. Um 14 Uhr führt Uhrmachermeister Ihno Fleßner aus Rastede durch die von ihm initiierte Sonderausstellung „Zeitlos! Friesische Uhren und Uhrmacherkunst“. Fleßner berichtet aus seinem reichen Erfahrungsschatz über die Gestaltung und die besonderen Funktionen der über 200 Jahre alten Uhren. Die Führung ist kostenlos. Treffpunkt ist im Groot Hus, Am Hafen Ost 8.
● In der Alten Pastorei wird vom 18. Mai bis zum 31. Juli eine Ausstellung mit Werken von Carla Zierenberg (1917 bis 2010) gezeigt. Die Doppelausstellung mit dem Ostfriesischen Kunstkreis wird am 29. Juni in der Peldemühle in Wittmund offiziell eröffnet. Carla Zierenberg lebte seit 1958 in Carolinensiel, unterrichtete Kunst an der Carolinensieler Grundschule und an der Volkshochschule und begründete die jährlich stattfindende Harle-Kunstausstellung. 1997 siedelte sie nach Wittmund über. Ihr Werk umfasst Zeichnungen, Aquarelle, Ölbilder und Mischtechnik. Der Mensch und die Sinnlichkeit des Daseins stehen im Mittelpunkt ihres Schaffens. Einer Ausstellung in Esens gab sie selbst den Titel „Kunst ist Leben – Leben ist Kunst“. Die Ausstellungen im Deutschen Sielhafenmuseum (Kunst ist Leben) und des OKK in der Wittmunder Peldemühle (Leben ist Kunst) wollen einen Querschnitt aus ihrem umfangreichen Repertoire zeigen und eine bedeutende Wittmunder Künstlerin würdigen. In Carolinensiel sind vor allem regionale Landschaften und Stillleben zu sehen. Die Bilder sind Leihgaben aus dem Kunsthaus Leer und aus Privatbesitz.