Drei Grundschulen erhielten Beutz-Preis

Emden. 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist im Kulturbunker Emden der Hans-Beutz-Preis vergeben worden. Der Stiftungspreis ging an drei Grundschulen, an denen das Thema „Demokratie erleben und erlernen“ förderungswürdig vermittelt und im Schulalltag angewandt wird. Der Preis wird seit 1991 für besondere Leistungen in Bildung und Erziehung vergeben, inzwischen zum 16. Mal, heißt es in einer Mitteilung der Hans Beutz-Stiftung.

Kai-Michael Heinze und Dr. Birgitta Kasper-Heuermann (v. l.) zusammen mit den Preisträgern: Franzi Weber-Trappiel und Raimund Harms (Wybelsum), Hauke Piper (Jennelt) sowie Sebastian Schneemelcher und Annabell Glomke (Finkenburgschule Wittmund). Bild: Reinhard Former

Kai-Michael Heinze, Vorsitzender der Hans-Beutz-Stiftung, erläuterte, dass die Qualität der zehn Bewerbungen hoch gewesen sei. Somit sei es durchaus schwer gefallen, eine Auswahl zu treffen.
Die in Aurich ansässige Hans-Beutz-Stiftung unterstützt mit ihren Zielen Grundschulen auf der ostfriesischen Halbinsel, die an einer demokratischen Schulkultur arbeiten. Sie stärkt und wertschätzt pädagogische Initiativen mit diesem Preis. Vorstandsmitglied Dr. Birgitta Kasper-Heuermann verknüpfte dieses Engagement, indem sie an die Ehefrau des Stifters, Edith Beutz-Thedinga, erinnerte. Diese wäre am 6. Juli 100 Jahre alt geworden.

Annabell Glomke und Schulleiter Sebastian Schneemelcher stellten eine Vielzahl Aktivitäten und Veränderungen im Sinne der Demokratie an der Finkenburgschule Wittmund vor. Sie würden an ihrer Schule die ausgeprägte sprachliche und kulturelle Unterschiedlichkeit als Kompetenz ansehen. Der Preis sei Chance und Motivation, mit den Kindern und der Schülervertretung eine ganze Reihe von konkreten Veränderungen umzusetzen. So habe man zum Beispiel: großformatige Banner mit dem Hinweis „ich spiele fair“ aufgehängt, eine kunterbunte „Mitspielbank“ eingeführt, „Streitschlichter“ ausgebildet, Tisch-Aufsteller für Mensa-Regeln erfunden, und die Kinder hätten entschieden, welche gemeinschaftsfördernden Spiele neu angeschafft werden sollen.

Der zweite Preisträger ist die Grundschule Jennelt (Krummhörn), deren Schulleiter Hauke Piper von großdimensionierten Holzwürfeln berichtete, die in der Schule installiert würden. Einen der Würfel hätten die Schüler beispielsweise zum Forscherraum erklärt, für einen weiteren Würfel suchten sie im Moment noch eine passende Idee und Verwendung.

Raimund Harms und Franzi Weber-Trappiel von der Grund- und Oberschule Wybelsum informierten anhand des Schul-Leitbildes „Miteinander leben, lernen, gestalten“ sowohl über eine tiergestützte Pädagogik als auch über die Entstehung eines „Fairness-Songs“ und eines Kinderrechtsbaumes. Außerdem zeigten sie von Kindern gemalte Anti-Gewalt-Plakate und demnächst wird sogar ein Zirkus an die Schule kommen, um bei Musik, Tanz und Akrobatik unter anderem Teamfähigkeit und Selbstdisziplin zu fördern.

Die drei Grundschulen erhielten neben einem Preisgeld von je 2000 Euro Urkunden aus der Hand von Kai-Michael Heinze und Dr. Birgitta Kasper-Heuermann.