Ein Trio führt künftig die Kunsthalle

Emden. Die Kunsthistorikerinnen Ina Grätz (41) und Silke Oldenburg (48) werden künftig die Kunsthalle Emden gemeinsam mit dem kaufmännischen Direktor Christian Rose (48) als Vorstand der Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo führen. Das teilt die Pressestelle der Kunsthalle mit.

Die beiden gebürtigen Ostfriesinnen werden die wissenschaftliche Leitung zum 1. September im Tandem übernehmen. Sie folgen auf Lisa Felicitas Mattheis, die seit Mai 2025 kunst- und kulturwissenschaftlicher Vorstand der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz in Saarbrücken ist.

Kennen sich seit 2011: die beiden wissenschaftlichen Direktorinnen der Kunsthalle Emden: Silke Oldenburg und Ina Grätz. Bild: Kunsthalle

Der kaufmännische Direktor und Vorstandsvorsitzende Christian Rose freut sich sehr auf die Zusammenarbeit. Ina Grätz und Silke Oldenburg brächten kunsthistorische Expertise und umfangreiche Erfahrungen im Bereich Kommunikation, Marketing, Fundraising und Strategie mit. Die künftige Leitung der Kunsthalle habe damit alle Kompetenzen, um Lösungen für wissenschaftliche, wirtschaftliche und strukturelle Fragen zu entwickeln. „Damit ist das Haus für die Zukunft hervorragend aufgestellt.“

Eske Nannen, Vorsitzende des Aufsichtsrates, ist mit der Entscheidung hochzufrieden und sieht in dem neuen Vorstands-Trio einen wegweisenden Generationswandel für die Kunsthalle, die im kommenden Jahr ihr 40jähriges Bestehen feiert und eine umfassende Modernisierung plant. Die beiden künftigen wissenschaftlichen Direktorinnen hätten sich gegen eine Reihe starker Bewerbungen durchgesetzt. „Sie bringen großartige Kompetenzen, Fachwissen und ein internationales Netzwerk mit, haben zudem die Leidenschaft für Kunst und die persönliche Verbundenheit mit Ostfriesland, die dieses Haus braucht.“

Ina Grätz und Silke Oldenburg sind in Ostfriesland geboren und kehren für die neue Aufgabe zu ihren Wurzeln zurück. Sie beschreiben die Kunsthalle Emden als prägend für ihre kulturelle Bildung und wegweisend für ihre berufliche Laufbahn: „Dank der Kunsthalle Emden sind wir schon als Kinder mit Kunst in Berührung gekommen und haben das Museum als Ort des gesellschaftlichen Lebens kennengelernt.“

Ina Grätz, geboren 1983 in Aurich, studierte Kunstgeschichte, Evangelische Theologie und Kulturantrophologie an der Universität Hamburg. Nach einem wissenschaftlichen Volontariat am Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg leitete sie die Villa Schöningen in Potsdam. Dort realisierte sie zahlreiche Ausstellungen mit internationaler Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.

Silke Oldenburg, geboren 1976 in Leer, war nach ihrem Studium der Kunstgeschichte und Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten Marburg, Wien und Hamburg an der Klassik Stiftung Weimar tätig. Seit 2011 ist sie am Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, hat dort die Bereiche Marketing und Vermittlung geleitet und die Abteilung Kommunikation neu aufgebaut, der sie seitdem vorsteht. Daneben doziert sie an mehreren Hochschulen im Bereich Museumsmanagement.

Kennengelernt haben sich Ina Grätz und Silke Oldenburg 2011 am Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg. Als Gründungs- und Vorstandsmitglieder des Vereins Ostfriesland Biennale e.V. kuratieren sie die gleichnamige Kunstschau, die in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfindet (6. Juni bis 7. September).

Die beiden freuen sich auf ihre neue Aufgabe und ihre Rückkehr nach Ostfriesland: „Die herausragende Sammlung, die großartigen Ausstellungen und die vielen engagierten Menschen, die dieses Museum auszeichnen, machen es zu einem einzigartigen Ort, auf den wir uns sehr freuen. Es ist uns eine besondere Ehre, dass wir 2026 das 40. Jubiläum der Kunsthalle Emden ausrichten und die Transformation des Hauses durch die Modernisierung mitgestalten dürfen“, teilen die beiden mit.