Poesie und Musik vom Allerbesten

Emden. Das neunte Gezeitenkonzert gestaltete das Ensemble „Fjarill“ am Montag (26. Mai) im ausverkauften Fährhaus am Borkumterminal. Das Duo Aino Löwenmark (Gesang, Klavier) und Hanmari Spiegel (Violine, Klavier, Gesang) wurde verstärkt durch den Kontrabassisten Omar Rodriguez Calvo und den Schlagzeuger Jürgen Spiegel.

Das Duo Fjarill“ mit den Gastmusikern Omar Rodriguez Calvo (Kontrabass) und Jürgen Spiegel (Schlagzeug). Bilder: Karlheinz Krämer

So wurden die Balladen und Songs von „Fjarill“ immer wieder durch jazzige oder Pop-Elemente angereichert. Dazu kamen Soli von Kontrabass und Schlagzeug, die die beeindruckenden Möglichkeiten dieses Formates zeigten. Gesungen wurde in vier Sprachen: Schwedisch, Afrikaans, Zulu und Deutsch. Das hat mit den Herkunftsländern des Duos zu tun. Die eine ist Schwedin, die andere Südafrikanerin. Beheimatet sind beide in Hamburg.

Ist gebürtige Südafrikanerin: Hanmari Spiegel

Die Texte der Eigenkompositionen sind reinste Lyrik des Duos oder namhafter Dichter. Da sind die Nobelpreisträger Pär Lagerkvist und Nelly Sachs oder auch Johann Wolfgang von Goethe zu nennen, deren Lyrik zu poetischen, manchmal auch sehr temperamentvollen Werken verarbeitet werden. Man bediene sich eben nur bei den Allerbesten, versicherte Hanmari Spiegel. Und Aino Löwenmark schwärmte, dass die lyrischen Texte im besten Fall die Melodien bereits in sich trügen.

Gaben dem Konzert die jazzige Note: Omar Rodriguez Calvo und Jürgen Spiegel

Musikalisch war der Abend erstklassig ausgestattet, und die Moderationen zeigten einen umwerfenden Charme, dem sich wohl kein Besucher im Saal entziehen konnte. Die Lieder selbst handeln vom Blau des Himmels, der Schönheit von Rosen, der Weite von Kiefernwälder, dem Herbst, dem Glauben oder auch – ein Schlaflied – dem Firmament. Die Kompositionen waren ebenso breit angelegt und verharrten nicht bei einem festen Stil. Sie bezogen tänzerische Elemente ein, manchmal einen volksliedhaften Ton, dann schufen sie eine Gospel-Atmosphäre, wie etwa bei dem Ohrwurm „Siyakwamukela“, bei dem das Publikum gleich dreistimmig dabei war.

Aino Löwenmark, die den Abend auch moderierte